„Hotel Mama“ in Stößels Komödie Eine schrecklich nette Familie am Karlsplatz

Wuppertal · Wann ziehen endlich die Kinder aus? Und was kommt dann? Diesen Fragen geht „Stößels Komödie“ in der Produktion „Hotel Mama“ nach, die gerade Premiere feierte.

 Das Ensemble.

Das Ensemble.

Foto: Andreas Fischer

In wechselnden Besetzungen bringen Kristof Stößel und sein Ensemble die Geschichte von Veronika (Ilka Schäfer) und Ulli (Stößel selbst) auf die Bühne. Die beiden wollen endlich die Kinder (Kristina Molzberger und Benjamin Krüger) aus dem Haus haben. Doch als die Mittzwanziger tatsächlich ausziehen, kann Mutter Vero gar nicht loslassen. Dann wollen plötzlich auch noch ihre resolute Schwiegermutter (Martina Anhang) und der wieder jugendliche Vater (Edmund Willms) bei ihr einziehen.

Vero ist mit den Nerven bald am Ende. Denn der Gatte verzieht sich in sein Geschäft und lässt sie (wie vorher auch) allein.

„Hotel Mama“ unterhält auf sympathische Weise. Regisseurin Michèle Connah stellt die Mutter in den Mittelpunkt. Wie geht’s einer (Haus-)Frau nach 26 Jahren Familienarbeit? Was sind ihre Wünsche und Hoffnungen? Ilka Schäfer nimmt man die Rolle unmittelbar ab. Stößel gibt den etwa 50-jährigen Ehemann so drollig, dass das Alter gar keine Rolle spielt. Denn irgendwie scheint der Ulli nie erwachsen geworden zu sein.

„Hotel Mama“ ist eine Komödie ohne lauten Humor. Es gibt Pointen, die sich aus den Alltagsgesprächen und dem Wesen der Figuren ergeben. Man kann ohne schlechtes Gewissen lachen, weil vieles eben im eigenen Leben auch so läuft. An manchen Stellen sind die Dialoge leider belanglos und dadurch etwas langatmig. Trotzdem: „Hotel Mama“ ist das ideale Stück zum Muttertag.

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