"Überhaupt nicht hilfreich"

Wuppertal · Rund um die Immanuelskirche wird Parkraum immer knapper. Anwohner und Trägerverein des Kulturzentrums sind sauer, doch die Stadt ignoriert das.

 Der Blick auf den Schulhof des Berufskollegs Barmen. Geplant sich verschiedene Nutzungsinseln — vor allem im vorderen Bereich.

Der Blick auf den Schulhof des Berufskollegs Barmen. Geplant sich verschiedene Nutzungsinseln — vor allem im vorderen Bereich.

Foto: Conrads

Als die reformierten Gemarker Christen im 19. Jahrhundert in die Immanuelskirche strömten, gab es noch keine Autos. 1984 führte die Fusion von lutherischer und reformierter Kirchengemeinde zur Übergabe des Gotteshauses an den Trägerverein, der das Kulturzentrum Immanuelskirche zu einer Art "Barmer Stadthalle" entwickelte. Dessen Besucher kommen weniger aus dem direkten Umfeld, mehr aus der ganzen Stadt. Parkplatzknappheit wurde zum Problem.

Geringe Entspannung brachte eine Absprache mit der Stadt, dass die Schulhöfe der beiden Berufskollegs an Diesterweg- und Sternstraße ausnahmsweise an Wochenenden zum Abstellen der Fahrzeuge genutzt werden durften.

Aber: Da der vom früheren Carl-Duisberg-Gymnasium genutzte Schulhof keine Aufenthaltsqualität bietet, beantragte die Stadt beim Land jetzt Fördermittel für einen Umbau zum Open-Air-Bürgertreff. Bei der Vorstellung dieses Projektes wurde deutlich, dass 36 inoffizielle Parkplätze entfallen, dafür neben der Schule Sternstraße aber nur 17 neue Stellplätze angelegt werden. Die Bezirksvertretung Oberbarmen hat die Pläne im Beisein von Sozialdezernent Stefan Kühn zur Kenntnis genommen.

Der Verlust von 19 Plätzen treibt den Förderverein sinnbildlich auf die Palme, weil er den Betrieb der Immanuelskirche nur mit finanzieller Unterstützung der Stadt sicherstellen kann. Wolfgang Fehl: "Die Maßnahme verschafft unseren Bemühungen um eine stärkere Attraktivität unseres Kulturzentrums große Probleme. Wir sind ständig bemüht, Klagen über zu wenige Parkplätze abzuwehren. Hinzu kommen nun auch aufgebrachte Aussagen aus der Nachbarschaft. Das beeinträchtigt unser verständliches Bemühen um ein gutes Verhältnis zu unseren Nachbarn, auf das wir angewiesen sind." Bereits vor einem Jahr hatte der Trägerverein kritisch Stellung bezogen, doch die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung gaben und geben der Umwandlung zu einer attraktiven öffentlichen Begegnungs- und Freizeitstätte und der Verbesserung der Schulhofsituation den Vorrang.

Die für 2017 geplanten Arbeiten werden ein knappes Jahr dauern. Bernd Schäckermann, Vorsitzender des Bürgerforums Oberbarmen, springt dem Trägerverein Immanuelskirche zur Seite: "Wir begrüßen, wenn eine Lösung für die generelle Entspannung der Parksituation im Viertel um die Normannenstraße geschaffen würde. Eine Verschärfung der Situation bei Veranstaltungen in der Immanuelskirche ist überhaupt nicht hilfreich."

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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