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Vohwinkel: Quartier sorgt sich wegen BHC-Arena

Vohwinkel : Quartier sorgt sich wegen BHC-Arena

Zum "Offenen Dialog" lud die SPD-Bezirksvertretung in den Stadtteiltreff OT Höhe ein. Die Anwohner hatten viel Redebedarf. Zur Diskussion standen der geplanten Bau der BHC-Arena Nahe der Wohnsiedlung Höhe und Probleme mit einer überregionalen Immobilienfirma.

"Die Siedlung geht den Bach runter", sagt Sabine Gabriel. Die 72-jährige ist verärgert. Im Stuhlkreis mit etwa 30 Vohwinkelern und der SPD-Bezirksvertretung erzählt sie von Missständen in dem Hochhaus auf der Engelshöhe, in dem sie schon seit Oktober 1969 wohnt. Schuld ist in ihren Augen eine überregionale Immobilienverwaltung, die mehrere Wohnhäuser in der Gegend verwaltet: Die Haustüren, Fenster und Aufzüge seien defekt. "Und die Mängel werden nicht behoben. "Die Mieter werden betrogen und hingehalten", findet sie. Außerdem würden für alle Häuser der Verwaltung die gleichen Haustürschlüssel passen, so dass man problemlos fremde Häuser betreten könne — sogar in anderen Städten.

Dem Fraktionsvorsitzenden der Vohwinkeler SPD, Georg Brodmann, sind diese Vorwürfe nicht neu: "Das sind Tatbestände, die sich wie ein roter Faden durchziehen, seit dieses Unternehmen da am Werk ist." Es sei für eine Bezirksvertretung jedoch aus rechtlichen Gründen leider kaum möglich, tätig zu werden, "weil Mietrecht eine private Angelegenheit ist." Er rät, in solchen Fällen, Forderungen an den Vermieter zu stellen, Mängel aufzuzeigen und zeitgleich die Miete zu kürzen: "Solche Firmen reagieren nur, wenn sie massiv unter Druck gesetzt werden."

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Ein weiteres Thema, das vielen Bewohnern des Wohnquartiers unter den Nägeln brennt, ist der geplante Neubau einer Mehrzweckarena für die Handballspiele des Bergischen HC. Diese ist für das Gelände Piepersberg-West geplant, das auf Solinger Stadtgebiet aber in unmittelbarer Nähe zur Wohnsiedlung Höhe liegt. Da enorme Belastungen durch erhöhtes Verkehrsaufkommen, Lärm und Emissionen befürchtet werden, herrscht Einigkeit unter den Anwohnern, dass der Bau an dem vorgesehenen Standort verhindert werden müsse.

Die Vohwinkeler SPD-Bezirksvertretung spricht sich ebenfalls gegen den Bau aus: "Mit der Standortwahl sind wir auch nicht zufrieden", stellt Bezirksvertreter Alexander Hobusch klar und Brodmann erklärt: "Dann hat Solingen die Halle und Wuppertal die Belastungen." Ohnehin habe der BHC "noch Hausaufgaben zu machen", weil noch kein Wirtschaftlichkeitskonzept vorliege.

Trotzdem wolle er keine falschen Hoffnungen erwecken, da er nicht für die gesamte Wuppertaler SPD sprechen könne und es schwierig sei, eine politische Mehrheit gegen den Arenabau an dieser Stelle zu bekommen: "Es gibt auch in der SPD Handball-Fans, die eine solche Halle befürworten."

Anwohner Gerd Merhof ist das nicht genug. Er formuliert ökologische Bedenken, dass eine landwirtschaftlich bewirtschaftete Grünfläche versiegelt würde, was vor dem Hintergrund der Überflutungen vom 29. Mai und den daraus resultierenden Millionen-Kosten ein großer Fehler sei. Zudem fordert er von der Politik "Engagement über den Tellerrand hinaus".

Nachdem abschließend noch kurz über Probleme mit rasenden Autofahrern und hinterlassenen Hundehaufen gesprochen wurde, verrät Alexander Hobusch, dass es ihm wichtig ist, solche Veranstaltungen regelmäßig zu organisieren "um mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu bleiben. Sie sollen ermutigt sein, sich an uns zu wenden."

In diesem Sinne sollen Gespräche in den anderen Vohwinkeler Quartieren folgen. Ein Termin für die Lüntenbeck ist schon in Planung.