Wittensteinstraße bis Polizeipräsidium Vier Stunden: Pop-up-Radweg am Freitag auf der B7

Wuppertal · Fridays for Future und Students for Future in Wuppertal errichten am Freitag (4. August 2023) in der Zeit von 16 bis 20 Uhr auf der Friedrich-Engels-Allee nach dem Abzweig der Wittensteinstraße bis kurz vor das Polizeipräsidium einen Pop-up-Radweg. Die Aktion ist als Demonstration angemeldet.

Pop-up-Radweg im Bereich der Adlerbrücke im Jahr 2021.

Pop-up-Radweg im Bereich der Adlerbrücke im Jahr 2021.

Foto: Christoph Grothe

„Zentraler Punkt der dringend benötigten Verkehrswende sind sichere Fahrradwege im ganzen Stadtgebiet. Die Stadt Wuppertal und die Lokalpolitik ist selbst mit dem grünen OB Schneidewind nicht in der Lage, einen ausreichenden Ausbau der Fahrradwege und eine längst fällige Abkehr vom motorisierten Individualverkehr einzuleiten“, heißt es zur Begründung.

Beide Initiativen üben Kritik: „Von plötzlich endenden Fahrradwegen über nicht funktionierende Fahrradampeln zu schlichtweg nicht vorhandener Infrastruktur besteht im ganzen Stadtgebiet massiver Nachbesserungsbedarf. Die Hauptverkehrsachse der Stadt Wuppertal hat bislang nur auf wenigen Metern Bus- und Fahrradspuren oder Fahrradwege. Es gibt keine Ausweichmöglichkeiten auf Fahrradstraßen oder ähnliches neben der B7.“

Auch die Nordbahntrasse, die „kein Projekt der Stadtverwaltung und Politik, sondern „von der Wuppertalbewegung von Bürgerinnen und Bürgern für Bürgerinnen und Bürger initiiert“ worden sei, sei für viele keine gute Alternative: „Wer möchte schon vom Tal den Berg hoch zur Trasse fahren und damit Berge und eine viel längere Strecke in Kauf nehmen? Die Stadt und Politik müssen Anreize schaffen, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen. Dazu braucht es durchgängige Fahrradwege in der Talachse und auf den Höhen.“

Wer auf das Fahrrad umgestiegen sei, habe mit vielen Problemen zu kämpfen: „Im Straßenverkehr auf dem Fahrrad direkt neben geparkten oder fahrenden Autos herfahren zu müssen, die oft keinen ausreichenden Mindestabstand einhalten (können), hinterlässt bei allen Fahrradfahrenden täglich ein Gefühl der Unsicherheit und Gefahr. Die Politik kann nicht von den Menschen erwarten, auf ihr Auto zu verzichten, wenn Fahrradfahren in der Stadt nicht sicher möglich ist und der ÖPNV nicht verlässlich ist oder selbst im Stau steht.“

Es gehe aber nicht nur um Fahrradwege: „Ein zuverlässiger, fairer und barrierefreier ÖPNV ist genauso unerlässlich. Dazu braucht es neben guter Bezahlung und fairen Arbeitsbedingungen eine Infrastruktur, die Nahverkehr und Fahrräder nicht an den Rand drängt, sondern den Platz gibt, den sie heute und in Zukunft brauchen.“

Fridays for Future und Students for Future Wuppertal beziehen sich in ihrem Aufruf von Lorenz Hoffmann-Gaubig vom ADFC 2021 in der Wuppertaler Rundschau zu einem Pop-up-Radweg an der B7: „Abgesehen davon, dass Gesetze und Regelwerke wie auch die StVO weiterhin nicht nachhaltige Mobilität stützen, ist die Entwicklung der Rahmenbedingungen aber in hohem Maß von den politischen Entscheidungen auf lokaler Ebene abhängig. Eine Mitgliedschaft in der AGFS macht eine Stadt noch nicht fahrrad- und fußgängerfreundlich. Hier bedarf es einer grundsätzlich geänderten Prioritätensetzung und einer Umverteilung des existierenden Straßenraumes. Die heutige Politik ist sozial ungerecht zu Lasten der Umwelt, Gesundheit, Mitmenschen und nachfolgender Generationen“.

Daran habe sich bis heute nichts geändert.

(red/jak)
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