Lkw-Irrfahrten, Mama-Taxis und ein Abschied

Die Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg tagte zum letzten Mal im Jahr 2014 — mit einer sehr vollen Tagesordnung.

Es gab reichlich zu diskutieren im Stadtteilparlament. Zum Beispiel über die Hol- und Bring-Zone etwas unterhalb der Schule Röttgen. Allerdings gibt es immer wieder Eltern, die in unmittelbarer Nähe zum Gebäude, oft auch im Kurvenbereich, anhalten, um ihre Kinder aus- oder einsteigen zu lassen. Und das ist gefährlich — so der Tenor der Bezirksvertretung auf der letzten Sitzung für 2014.
Vor dem Hintergrund, dass die Schule demnächst Bestandteil der neuen Gesamtschule Kruppstraße wird, einigten sich die Lokalpolitiker darauf, vorerst auf eine kostenintensive Beschilderung zu verzichten und statt dessen mit Appellen die "Gefährder" zu sichererem Verhalten im Straßenverkehr zu motivieren.
Ganz andere Verkehrsprobleme gibt es im Baugebiet am neuen Hainbuchenweg in der Holländischen Heide. Da die Straße noch nicht allen Navigationsgeräten bekannt ist, biegen öfter Lkw-Fahrer in die enge Zufahrt zur Holländischen Heide ab, wo keine Wendemöglichkeit besteht. Um das zukünftig zu vermeiden, hat die Bezirksvertretung beschlossen, Schilder aufstellen zu lassen, die Ortsunkundigen den Weg zum etwa 150 Meter entfernten Neubuchenweg zeigen.
Ebenfalls Thema in der BV: In der Reichspogromnacht wurde die Wohnung des jüdische Ehepaares Fritz und Anna Rosendahl an der Uellendahler Straße 99 zerstört. Um weiteren Attacken der Nationalsozialisten zu entgehen, floh das Ehepaar mit den Töchtern Hannelore und Marianne nach Holland. Von dort wurden sie nach der Besetzung 1942 ins Konzentrationslager Ausschwitz gebracht und 1944 ermordet. Zu ihrem Gedenken hat die Initiative "Stolpersteine" jetzt im Bereich der Uellendahler Straße 99 vier Stolpersteine verlegt. Die Kosten dafür und zugleich eine Patenschaft für die Mahnmale hat die Bezirksvertretung übernommen.
Abschied nehmen musste das Gremium von Holger Müller, dem langjährigen Geschäftsführer der BV Uellendahl-Katernberg, der in den Ruhestand geht. Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert dankte ihm für sein "immer aufmerksames und zuverlässiges Engagement als Regisseur hinter der Tagesordnung" — und wünschte alles Gute für die Zukunft.

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