Auch Ole Häger gehört dazu, beantwortet geduldig die Fragen der Besucherinnen und Besucher, die Sorgen aller Art mitgebracht haben und sich einen Reparaturerfolg wünschen. Aber Häger stellt klar: „Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe und reparieren gemeinsam!”
Die „Machbar” in der Scheidtstraße 52 war früher das Möbelhaus Schwager und wurde nach dem Tod des Ehepaares an Nichte Karin Wicke-Schnöring vererbt. Die Fläche von 160 Quadratmetern ist kostengünstig an die „Machbar” verpachtet, heute ein Reparaturcafé mit guter Stimmung.
Es steht für Nachhaltigkeit im besten Sinne. Es ist aber auch ein kreativer Ort, in dem sich Menschen ehrenamtlich engagieren und mit positiven Aktionen für gemeinschaftliches Handeln begeistern. Gefördert werden handwerkliche Bildung und die Selbstwirksamkeit junger Menschen.
Fast alles ist möglich
Das Reparaturcafé ist am ersten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Fachleute helfen, beispielsweise Toaster, Lampen, Föhne, Tonbandgeräte und Fahrräder zu reparieren und Wissen auszutauschen. Kleidung und Stoffe können gemeinsam repariert werden. Es darf gehäkelt und gestrickt werden. Nähmaschinen und Schneidetische warten. Im Kreativlabor ist ein engagiertes Team einsatzbereit.
In der Holzwerkstatt können eigene Gegenstände unter fachkundiger Anleitung hergestellt werden. Maschinen, Werkzeuge und 3D-Drucker stehen zur Verfügung. Tauschen ist immer erlaubt, weil es sich auch „gemeinschaftliches Teilen” nennt. Workshops gibt es für spannende Aufgaben: Strom, Reißverschlüsse, Zickzack-Nähen für Kinder.
Ressourcen schonen und wiederverwenden: Besucherinnen und Besucher können Kronkorken, Jeans, Handys und vieles mehr abgeben. Ein Team kümmert sich darum, dass sie sinnvoll weiterverwendet oder recycelt werden. 80 Kilogramm Kronkorken konnten so für einen guten Zweck gespendet werden.
Flexibel einsetzbar
Michael Westerhaus, den die Ronsdorfer durch seine Mitwirkung an der LIT.ronsdorf kennen, macht mit: „Bei Reparaturen, die mit Holz zu tun haben bzw. auch etwas ungewöhnlich sind und nichts mit Elektronik zu tun haben, werde ich auch gezielt angesprochen. Es sind aber die unterschiedlichsten Anfragen. Wer gerade kein anderes Objekt hat, schaut, ob er helfen kann.”
„Machbar” mobil
Ein Bauwagen kann an verschiedenen Orten halten. Fahrradparcours bestehen aus zehn Elementen. An Mitmachstationen können Nähmaschinen getestet und Handys repariert werden. „Spielerisch und interaktiv”, fügt Ole Häger hinzu.
Reparaturtreff
Der Reparaturtreff ist jeden zweiten Freitag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Eine Anmeldung per E-Mail erforderlich unter info@machbar.city