Jetzt geht’s um knapp über 160 Millionen – und eine Eröffnung Mitte 2032. Wer das Schauspielhaus auch nur ein wenig kennt, weiß: Dieses ungewöhnliche Gebäude nach den Standards heutigen Brandschutzes, heutiger Barrierefreiheit und angesichts der Auflagen des Denkmalschutzes umbauen zu sollen, ist eine finanzielle und zeitliche Herkulesaufgabe. Von der Quasi-Verdopplung der Fläche an der Kluse durch einen top-modernen Neubau plus den in die Zukunft geführten Soppschen Pavillon (siehe oben die Visualisierung des Wettbewerbssiegerbüros Diller Scofidio + Renfro) einmal ganz abgesehen.
Was wäre die Alternative? Das Ganze sein lassen? Und damit die Stadt und ihre (Kultur-)Politik der bundesweiten sowie internationalen Lächerlichkeit preisgeben? Das sollten sich die Stadtratsmitglieder, wenn sie um die Mitte des kommenden Jahres herum grundsätzlich über das Pina-Bausch-Zentrum abstimmen, wohlerwogen durch die Köpfe gehen lassen.
Außerdem wird ja auch schon jetzt der Rotstift angesetzt: Der Gesamtbaukörper ist schon um viele, viele hundert Quadratmeter eingedampft worden, viele zu teure „Kleinigkeiten“ wurden gestrichen. Und ein großer Eine-Million-Kostenpunkt fiel weg: Es wird hinterm alten Schauspielhaus keinen Nordpark-ähnlichen „Skywalk“ geben, der Richtung Wupper ragt. Sondern nur eine „einfache“ Terrasse, um den Fluss optisch erleben zu können.
Das Pina-Bausch-Zentrum wird nicht nur Elberfeld an der Kluse verändern. Es wird Wuppertal verändern. Und unter Beweis stellen, dass hier keineswegs nur „Eliten-Pflanzen“ wachsen, sondern etwas, das für alle offen ist.
Das Pina-Bausch-Zentrum wird eine Kultur-Arena werden, die in Deutschland ihresgleichen sucht. Ich bin dankbar für den Mut derer, die sich auf diesen Weg gewagt haben. Wuppertal sollte diesen Weg konsequent zu Ende gehen.