Baukosten bei 161,2 Millionen Euro Pina-Bausch-Zentrum: Erste Unterlagen eingereicht

Wuppertal · Für das geplante Pina-Bausch-Zentrum müssen bis zum Ende dieses Jahres die Antrags- und Bauunterlagen beim Bund vorliegen. Das hat die Wuppertaler Stadtverwaltung im Kulturausschuss mitgeteilt und über den Stand des Verfahrens berichtet.

Die Visualisierung aus der Vogelperspektive ...

Foto: Diller Scofidio + Renfro (Visualisierung)

Die Unterlagen für das Gesamtprojekt „noch nicht in der erforderlichen Planungstiefe, komplett mit Kostenberechnung, vorliegen“, heißt es aus dem Rathaus, seien zunächst die Vorhaben der Bestandsgebäude – Sanierung des Schauspielhauses und des Sopp‘schen Pavillons – eingereicht worden.

„So ist der Prozess zur Sicherung der Fördermittel des Bundes beschleunigt und die vom Bund gesetzte Frist zur Einreichung von Unterlagen bis zum Ende des Jahres 2025 eingehalten worden.“ Die Ergänzung des Neubaus soll im Laufe des Jahres 2026 folgen.

... und von unten.

Foto: Diller Scofidio + Renfro (Visualisierung)

Das Gebäudemanagement der Stadt (GMW) hat mit den Objekt- und Fachplanerinnen und -planern eine begrenzte Beschleunigung der Planungen der Bestandsgebäude realisiert. Dadurch soll die Fristsetzung für den Verfügungszeitraum und der Sicherung der Fördermittel des Bundes in Höhe von 37,2 Millionen Euro eingehalten werden.

„Im kommenden Jahr sollen die Planungen für das Gesamtprojekt inklusive Neubau harmonisiert und nach der finalen Entscheidung des Rates der Stadt Wuppertal über den Bau des Pina-Bausch-Zentrums im Jahr 2026 für das Gesamtprojekt eingereicht werden“, so der Plan.

„Das Konzept des Pina-Bausch-Zentrums funktioniert nur im Zusammenspiel aus Bestandgebäuden und Neubau. Daher ist die zeitlich begrenzte Planungsbeschleunigung der Bestandsgebäude nur eine gedankliche, zeitlich begrenzte Trennung und dient allein der Ermöglichung der Einhaltung der Fristsetzung des Verfügungszeitraums“, sagte Kulturdezernent Matthias Nocke.

Zudem sind Einsparmaßnahmen an den Baukosten vorgesehen. So wurde der Multifunktionsraum im Neubau im Wettbewerbsentwurf nach Ansicht der Stadt „zu groß dimensioniert, er wurde verkleinert“. Die Fassadenkonstruktion des Neubaus hatte gemäß Wettbewerbsentwurf in zwei Geschossen eine große Bautiefe: „Das wurde technisch vereinfacht und auf bauübliche Fassadenkonstruktionen angepasst. Die tunnelartige Verbindung zwischen dem Sopp‘schen Pavillon und dem Neubau entfällt. Die Aufzugsanlage im Pavillon fährt das Untergeschoss nicht mehr an, da dort aufgrund der geringen Raumhöhe nur Technik- und Lagerräume entstehen können.“

In der Planung für die Freianlagen entfällt der Wupperblick, die auskragende Konstruktion über der Wupper. „Im Neubau kann im Haupterschließungskern eine von zwei Personenaufzugsanlagen entfallen. Außerdem wird auf die fahrbare Überdachung des Performance-Hofes verzichtet. Die Aufzugsanlage im Hinterhaus des Schauspielhauses wird nur auf die machbare Größe erweitert“,

Die Bestandsfassade des Schauspielhauses, des Bühnenturms, die Pfosten-Riegel-Fassade des Foyers sowie die Fassaden des Gartenhofes im Schauspielhaus werden nicht, wie in der ursprünglichen Planung vorgesehen, komplett erneuert, sondern bleibt erhalten. Die Verglasungen werden ausgetauscht.

Die Kosten des Gesamtprojekts belaufen sich nach der aktuellen Berechnungsgrundlage auf 161,2 Millionen Euro. Die Antragsunterlagen zur Sicherung des Investitionskostenzuschusses des Bundes in Höhe von 37,2 Millionen Euro sind laut Verwaltung „frist- und formgerecht“ am 8. Dezember an den Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gesendet worden.

Im Pina-Bausch-Zentrum sollen künftig das Tanztheater Pina Bausch und die Pina-Bausch-Foundation beheimatet sein. Entstehen soll zudem ein internationales Produktionszentrum, im „Forum Wupperbogen“ ein „Raum für bürgerschaftliche Partizipation und die freie Szene“ geschaffen werden.