Zu den alten Ronsdorfer Höfen gehörte einst auch der landwirtschaftliche Betrieb von Bauer Hensen am Dorner Weg. Diese Hofschaft befindet sich seit 1925 im Besitz der Stadt Elberfeld, heute Stadt Wuppertal (GMW), und wurde dem Bauern auf Lebenszeit verpachtet.
Das zu dem Hof gehörende Wiesengelände für den Betrieb seiner Milchwirtschaft musste er 1970 aufgeben, da dieses Land als Ausgleichsfläche für die Umquartierung einer Kleingartenanlage aus Anlass des geplanten Baus der Bergischen Universität benötigt wurde. Der Hensen-Hof wurde nun zu einem Resthof mit kleiner Schweine- und Ferkelzucht, und im direkten Umland entstand die heutige Kleingartenanlage.
Nach dem Tod des Bauern hat der Permakulturhof Vorm Eichholz als gemeinnütziger Verein im 2017 den Resthof gepachtet, ist seitdem für die bauliche Unterhaltung der Gebäude verantwortlich und bewirtschaftet das Gelände von 4.500 Quadratmeter im Sinne der Permakultur hier insbesondere mit dem Schwerpunkt der Kreislaufwirtschaft (Kompostwirtschaft, Humusaufbau, Saatgut, Anzucht, Anbau, Ernten und Verarbeiten).
Nach und nach haben die ehrenamtlich tätigen Mitglieder (derzeit 43) und viele weitere helfende Aktive manche Gebäudeteile dank einer großen Spendenbereitschaft – insbesondere aus der Wuppertaler Bevölkerung – und mit viel eigenem Einsatz baulich hergerichtet und instandgesetzt. So können sich die Natur-Verliebten heute ihrer eigentlichen Aufgabe („Arbeiten in Gottes freier Natur”) vermehrt widmen.
Obwohl einige Aktive daheim selbst einen Garten pflegen, macht die Arbeit in der Gruppe viel Freude. Es findet ein reger Austausch von Wissen und Erfahrung sowie Hilfe und Unterstützung bei allen anfallenden Arbeiten statt.
Mit Leidenschaft anpacken
Monika Heinz ist mehr als „ein guter Geist”. Sie ist „die Chefin”, der Kopf und Motor des Teams, hat den Hof entdeckt und fördert den Modellcharakter dieses Projektes. Eines der Hauptthemen ist die lebenswichtige Sicherung der Ernährung – direkt aus dem Boden vor Ort ohne große Transportwege: „Davon sind wir noch meilenweit entfernt, aber wir sollten das Ziel im Auge behalten. Mit wenigen Geldmitteln leisten wir Basisarbeit und freuen uns, wenn wir Menschen aller Generationen zum Mitmachen bewegen können.”
Gearbeitet wird mittwochs von 10 bis 13 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr. Das gemeinsame Mittagessen – hergerichtet aus der Ernte des Hofes und überwiegend vegan, also ganz regional und saisonal – fördert den Gemeinschaftsgedanken und regt zum Umdenken in Bezug auf das Konsumverhalten an.
Ihre Kamera ist immer in der Nähe
Anne-Marie Kuhn aus Elberfeld hat nach einem Besuch vor vier Jahren „Feuer gefangen” und ist heute überall dort, wo es etwas zu tun gibt. Keine Aktivität ist ihr zu schwer, und Experimente sind ihr Ding. Ihre gärtnerische Begabung hilft ihr bei speziellen Arbeiten. Für den Permakulturhof fotografiert sie und hält so die Wandlungs- und Entwicklungsprozesse fest, zeigt die Schönheit der Natur und bringt den Betrachter zum Staunen. Doch ab und zu packt sie die Reiselust, und sie verabschiedet sich: „Ich bin dann mal weg.”
Lernen und anwenden
Sandra Pavel lässt sich vom weiten Weg aus Mülheim/Ruhr nicht abschrecken und wirkt seit vier Jahren frei nach dem Motto „Learning by doing” mit. Ihr eigener Garten war ihr zu wenig, sie möchte das Gemeinschaftserlebnis (vom Team nett aufgenommen) nicht mehr missen. Das erste Jahr auf dem Permakulturhof war für sie ein „Lehrjahr”. Sie hat Ideen ausprobiert, Schnecken vertrieben und sich über die gute Ernte in diesem Jahr gefreut. Die Kochkünste in der liebevoll eingerichteten Küche genießt sie.
Mühe machen ist seine Sache
Johannes Halbach ist waschechter Ronsdorfer und hat große Freude an der Natur. Er ist passionierter Imker. Er kennt aus Gewohnheit das raue Klima, ob auf den Ronsdorfer Höhen oder Am Dorner Weg. Er kümmert sich schwerpunktmäßig um verschiedene Gewerke und hat insbesondere für die Gießwasserversorgung auf dem weitläufigen Gelände und für die „Vernetzung” von Sonne / Energie und Wasser gesorgt. Dank seiner Ideen kann der Hof heute jede Menge Regenwasser für die Beete auffangen und bevorraten.
Der teamfähige Handwerker liebt Projekte
Christoph Ziegler wohnt in Beyenburg, wo er einen Gemüsegarten unterhält, und ist im urbanen Gärtnern erfahren. Der gelernte Forstwirt schätzt die naturnahen Kreisläufe, die gute Atmosphäre im Team, die für Individualisten Raum lässt. Seine Schwerpunkte auf dem Hof sind alle Holzarbeiten und die Baum- und Strauchpflege.