Ausstellung in Ronsdorf Nicht nur Worte, sondern auch Bilder

Wuppertal · Die Katholische Gemeinde St. Joseph in Wuppertal-Ronsdorf stellt in der diesjährigen Fastenzeit und über die Osterfeiertage Bilder aus Nicaragua, genauer von der Insel Solentiname im großen Nicaraguasee, in ihrem Communioraum in der Oberkirche aus.

 Eines der Bilder aus der Ausstellung ...

Eines der Bilder aus der Ausstellung ...

Foto: Peter-Hammer-Verlag

Die Werke entstanden im Rahmen der Gespräche über das Evangelium, die der Priester, Politiker und Dichter Ernesto Cardenal (Ehrendoktor der Bergischen Universität Wuppertal) mit den Bäuerinnen und Bauern, Fischerinnen und Fischern in seiner Gemeinde in Solentiname führte. Die Auswahl von 20 Bildern, die gezeigt wird, thematisiert die Stationen des Kreuzwegs Jesu, einzelne Episoden, die zur Passion hinführen sowie die Auferstehung.

In naiver Malerei zeigen sie die Vorstellungen, die die Bewohnerinnen und Bewohnern von Solentiname zu den entsprechenden Evangelientexten entwickelt haben. Sie sind damit nicht nur lebendige Glaubenszeugnisse, sondern auch wichtige Kulturbotschaften aus einer für uns fremden, aber in ihren Mentalitäten und Ideen sehr anziehenden und inspirierenden Lebenswelt. Sie drücken den Kampf gegen Unterdrückung und für Gerechtigkeit aus und verknüpfen die bekannte christliche Ikonographie mit ihren eigenen Vorstellungen von Gewalt und Leiden sowie von Befreiung und Auferstehung.

 ... und ein weiteres.

... und ein weiteres.

Foto: Peter-Hammer-Verlag

Der Wuppertaler Schriftsteller Hermann Schulz, der mit Ernesto Cardenal über viele Jahrzehnte eng befreundet war und als Leiter des Peter-Hammer-Verlags dessen Werke herausgab, erwarb die Bilder Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre gegen ein faires Honorar von den nicaraguanischen Künstlerinnen und Künstlern.

Nun hat er sie dem Verein „Pan y Arte“ überlassen, den der Schauspieler Dietmar Schönherr mitgegründet hat. Geplant ist, sie sobald wie möglich dem nicaraguanischen Volk, das derzeit unter der Diktatur Daniel Ortegas und seiner Frau Rosario Murillo leidet, zurückzugeben.

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