Traum, Albtraum, Erkenntnis

Nordstadt · "New-Mix — Lebe dein Leben" — ein Musiktheater-projekt von Alter Feuerwache, Grundschule Nützenberg und der Band "Kuruba" — setzt kritisch junges Leben in Szene.

 Sie wollen im Rampenlicht stehen. Bis sie merken, wie hoch der Preis dafür ist.

Sie wollen im Rampenlicht stehen. Bis sie merken, wie hoch der Preis dafür ist.

Foto: Manfred Bube

Sieben junge Talente schlagen sich mühsam als Straßenmusiker durch, träumen von der großen Karriere. Die rückt in greifbare Nähe, als sie überraschend im berühmten "New-Mix"-Studio die Möglichkeit bekommen, Stars zu werden.

Doch ihre Freude währt nur kurz. Auf einmal gibt es egoistische Konkurrenten, Neid und Missgunst. Weiter kommt, wer als rücksichtsloser Einzelkämpfer funktioniert. Damit haben die Mädchen und Jungen nicht gerechnet und ziehen die Konsequenz. Sie gehen, durch diese Erfahrung als Gruppe gestärkt, zurück auf die Straße. Und stellen fest, dass Miteinander ein Schlüssel zum Erfolg ist: Nun rollt der Rubel ...

So der Handlungsstrang von "New-Mix — Lebe deinen Traum", dem neuen Stück der Theatergruppe der Alten Feuerwache. Das auf vielen Ebenen beeindruckt: Durch enorme Spielfreude der Akteure auf der Bühne, ebenso bei Björn Krüger und seiner Band "Kuruba", die live selbst geschriebene Songs sowie schauspielerische Unterstützung durch drei der Musikerinnen lieferte. Durch von der Bühnen-AG der Grundschule Nützenberg unter Leitung von Anne Jonas-Ulbrich angefertigte außergewöhnliche Kostüme.

Ebenso hinter den Kulissen: "Die Idee dazu kam von unseren Kindern. Und spiegelt einen Teil ihres Lebens wider", sagt Regisseurin Dörte Bald. "Hier der Traum von großer Berühmtheit, dort die Realität, in der jeder erst mal alleine steht, sowie das Wissen, dass Freunde wichtige Stützen der Brücke sind, auf der man in Richtung Zukunft geht. Genau das haben sie kritisch wie authentisch auf die Bühne gebracht."

Seit zehn Jahren leitet Bald gemeinsam mit Bettina Daug die Theatergruppe, die den wechselnden Akteuren mehr gibt als den Applaus nach einer Vorführung: "Schauspielen verlangt, sich selbst zu akzeptieren und Mut zur öffentliche Darstellung zu haben. Wer das schafft, gewinnt an Selbstvertrauen, an Selbstwertgefühl. Und das ist für viele aus unserer 15-köpfigen Theater-Crew, auch im Hinblick auf ihre zum Teil nicht einfache familiäre Situation, immer eine wichtige Erfahrung."

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort