Ärger in Langerfeld „Das riesige Plakat verschandelt den historischen Ortskern“

Wuppertal · In Langerfeld gibt es Ärger um eine Plakatwand vor einem denkmalgeschützten Haus. Bezirksbürgermeister Andreas Bialas und sein Stellvertreter Karl Grünewald möchten das historische Ortsbild im Zentrum erhalten und werden deshalb aktiv.

Andreas Bialas (li.) und Karl Grünewald.

Foto: Bialas

„Sowas macht doch nur jemand, der sich mit Langerfeld nicht verbunden fühlt“, kritisiert Bialas. Stein ihres Anstoßes ist eine fest installierte Plakatwand vor dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude an der Langerfelder Straße 134. Das Wohn- und Geschäftshaus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in verschieferter Fachwerkkonstruktion mit Satteldach erbaut.

In der Denkmalliste der Stadt Wuppertal heißt es: „Das Gebäude ist ein Beispiel für die Bergische Fachwerkbauweise der Zeit und wichtiger Bestandteil der historischen Bebauung am Rande des alten Ortskerns von Langerfeld. Es ist damit ein Zeugnis für die Geschichte des Ortes.“ Die Erhaltung sei aus städtebaulichen, wissenschaftlichen und volkskundlichen Gründen im öffentlichen Interesse und die Unterschutzstellung erstrecke sich auf das gesamte Gebäude.

Der neue Eigentümer habe nun jedoch die Plakatwand im Garten vor dem Gebäude aufstellen lassen, die rund ein Drittel der Fassade verdeckt, so die beiden Politiker. „Damit wird doch der ganze Eindruck des Gebäudes zunichte gemacht. Das riesige Plakat an dieser Stelle verschandelt den historischen Ortskern von Langerfeld“, ärgert sich Karl Grünewald. Beide wollen, dass die Stellwand schnell wieder abgebaut wird. Sie haben aus diesem Grund eine Anfrage an die Stadt gestellt.

Außerdem wird das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am kommenden Dienstag gesetzt. „Anlagen, die eine Auswirkung auf das Erscheinungsbild von Denkmälern haben, bedürfen normalerweise einer Erlaubnis, auch wenn sie sich auf privatem Grund befinden. Wir wollen einen Ortskern, in dem die Menschen ein Gefühl von Heimat haben – die Plakatwand an diesem Ort, in dieser Größe, macht das zunichte“, so Bialas und Grünewald.