Projekt „Staatsanwältin vor Ort“ Berliner Platz: „Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr gesunken“

Wuppertal · Seit Juni 2019 ist Theresa Kaltwasser als „Staatsanwältin vor Ort" für den Bereich des Berliner Platzes und seiner Umgebung tätig. Das erste Jahr sei erfolgreich gewesen, lautet die Bilanz der beteiligten Projektpartner.

 Theresa Kaltwasser bei ihrer Vorstellung vor einem Jahr.

Theresa Kaltwasser bei ihrer Vorstellung vor einem Jahr.

Foto: Justiz NRW

„In den wenigen Straßenzügen, die den Zuständigkeitsbereich der Staatsanwältin vor Ort markieren, fielen allein im vergangenen Jahr knapp 500 Verfahren an“, so Staatsanwaltschaft, Polizei und Stadt. „Rund die Hälfte der Straftaten lag im Bereich der Drogendelikte; überwiegend ging es dabei um den Erwerb oder Besitz kleinerer Drogenmengen, oftmals Marihuana. Hinzu kamen szenetypische Straftaten wie Körperverletzungs-, Diebstahls- und Raubdelikte. Rund ein Viertel der Verfahren richtete sich gegen Jugendliche oder Heranwachsende.“

Die Arbeit habe zu Verurteilungen „mit zum Teil empfindlichen Haftstrafen“ geführt. Ein 43-jähriger Mann wurde im November 2019 vom Wuppertaler Landgericht Wuppertal wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Vor wenigen Tagen erhielt ein anderer Angeklagter eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Von entscheidender Wichtigkeit seien die Präsenz und die enge Zusammenarbeit vor Ort. So sorge das durch die Stadt Wuppertal bereitgestellte Dienstzimmer dafür, dass die Staatsanwältin regelmäßig vor Ort" sein und in einem intensiven Kontakt zu örtlichen Institutionen und den Bürgern stehen könne. „Aus Sicht der Stadt Wuppertal liegt eine große Chance für das Quartier in der Verbesserung des persönlichen Sicherheitsgefühls und in der Bekämpfung der Kriminalität. Daher beteiligen wir uns gern in dieser Form an diesem Projekt, das die Attraktivität des Stadtteils verbessert", so Oberbürgermeister Andreas Mucke.

Die intensive Abstimmung mit der durch den Polizeipräsidenten vor mehr als zwei Jahren formierten Ermittlungskommission „EK Rosenau“, die einen erheblichen Teil der polizeilichen Ermittlungsarbeiten übernimmt, sorge für einen schnellen Austausch von Erkenntnissen und ein zeitnahes Vorgehen gegen kriminelles Verhalten. Ein Beispiel hierfür sei eine bei der Staatsanwältin eingegangene Meldung der Leitung einer im Projektbereich befindlichen Schule, die darauf aufmerksam gemacht habe, dass es dort nach Schulschluss mutmaßliche Treffen von Betäubungsmittelkonsumenten mit Rauschgiftverkäufern gebe. Die Staatsanwältin und die Beamten der EK Rosenau griffen dank dieses Hinweises zu und überführten die Tatverdächtigen.

Wuppertals Polizeipräsident Markus Röhrl: „Seit Juli 2017 konnten durch die EK Rosenau mehr als 1.950 Strafsachen bearbeitet werden. Die Fallzahlen rund um den Berliner Platz sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Damit geht für die Bürgerinnen und Bürger eine spürbare Steigerung der Sicherheit einher. Dieser Erfolg ist sowohl auf die Präsenz der Ordnungspartner als auch auf die konzertierte, schnelle und effektive Zusammenarbeit mit der Staatsanwältin vor Ort zurückzuführen.“

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