Oberbarmen Mit "strahlenden" Mosaiken

Wuppertal · Die Treppen zwischen Krühbusch und der Langobardenstraße waren Jahrzehnte eine kurze und gern genutzte Fußverbindung zwischen Wichlinghausen und dem Verkehrsknoten Oberbarmen.

Oberbarmen: Mit "strahlenden" Mosaiken
Foto: Conrads

Vor allem die Treppe zwischen der katholischen Kirche und dem Pfarrhaus, ewig von einer tristen Ziegelsteinmauer gesäumt, galt als Angstraum in einem gründerzeitlichen Stadtviertel. Nicht weniger die Treppen zwischen Normannen- und Langobardenstraße: Andauernd verschmiert und ungepflegt, die "Langobardentreppe".

Im Rahmen des Förderprojektes "Soziale Stadt Oberbarmen-Wichlinghausen" wurden mit Mitteln von Bund und Land Wände und Treppenstufen künstlerisch aufgewertet und der Mosaikweg mit einem Treppenfest eingeweiht. Bei der Sanierung der Treppen wurden Stufen und Gehwege erneuert oder repariert, neue Handläufe montiert und die Beleuchtung komplett erneuert. Bezirksbürgermeisterin Christel Simon freut das sehr.

Unter dem Titel "Stadt in Bewegung" führte 2016 eine öffentliche Ausschreibung zu einer künstlerischen Gestaltung, für die fünf Vorschläge eingingen. Eine zehnköpfige Jury wählte den Dortmunder Künstler Robert Kaller (Master of fine Arts) aus, der mit seiner anschaulichen, strukturierten Darstellung "Mosaike aus Natursteinen (und Fliesen und Glas)" überzeugte.

Kallers Pläne wurden mit den betroffenen Eigentümern, darunter der Kirchenvorstand der katholischen Gemeinde St. Johann Baptist, und Stammgästen der benachbarten Gaststätte "Wuppertiger", besprochen. Der Besitzer der Hauswand zwischen Langobarden- und Normannenstraße erlaubte großformatige Mosaike. Ein Hausherr an der Langobardentreppe ließ sich zum Anstrich seines Gebäudes animieren, so dass die Hoffnung auf mehr Ansehnlichkeit steigt.

Die Treppe zwischen Kirche und Pfarrhaus wirkt wie eine Galerie, denn an beiden Mauern hängen Mosaike aus Natursteinen, "aus dem gleichen Steinbruch, aus dem die Steine zum Kirchbau um 1890 hergekommen sind", wie Robert Kaller bestätigt.

Der Mosaikkünstler begrüßte drei Gruppen mit Erwachsenen und Kindern in seinem Dortmunder Atelier zu erlebnisreichen Tagen. "Wann hat man schon eine solche Gelegenheit, ein Mosaik mit zu gestalten", kehrte Christel Simon stolz in "ihr Oberbarmen" heim. Die Mosaike hängen in Stahlformen an den Ziegelwänden und werden vor allem von begeisterten Mitwirkenden bewundert.

Viel Lob kam von den Schülern, die zweimal täglich die Galerie durchschreiten. Alle Beteiligten hoffen, dass die sonst leider unvermeidlichen Graffiti-Schmierereien ausbleiben ...

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