Fußball-Regionaliga WSV: Staus, Stille und neue Spieler

Wuppertal · Ein gut gefülltes Stadion am Zoo, ein Kampf bis zum Abpfiff, aber keine Punkte – das Auftaktspiel des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV gegen den SC Fortuna Köln (0:2) brachte einige Erkenntnisse. Eine Einschätzung.

Szene mit Fritz Kleiner (li.).

Foto: Dirk Freund

Mit 4.449 Fans kamen mehr als vom Verein zur Hubertusallee erwartet – trotz der Sommerferien. Durchaus ein Vertrauensvorschuss der Wuppertalerinnen und Wuppertaler, zumal maximal 500 Anhängerinnen und Anhänger aus Köln mitgereist waren. Der Andrang sorgte aber auch für Probleme an den Eingängen und auch beim Catering, mit der entsprechenden Kritik. Der Verein will nun bis zum nächsten Heimspiel nachbessern.

Nicht wenige hatten unterdessen damit gerechnet, dass das junge, neu zusammengestellte Team des WSV mit einer deutlichen Niederlage gegen einen Meisterschaftsmitfavoriten startet. Das war nicht der Fall, ein Punkt war bis zum Ende zumindest möglich. Und das, obwohl sich die Rot-Blauen einmal mehr schwächten. War im Test gegen den VfL Bochum (0:5) Aldin Dervisevic vom Platz geflogen, erwischte es nun Alessio Arambasic.

Hätte er auf die Notbremse lieber verzichten sollen? „Die Szene bei der roten Karte kann man besser lösen“, findet Trainer Sebastian Tyrala. Will sagen: Zu einem so frühen Zeitpunkt in Unterzahl zu geraten ist nicht die optimale Variante. Torwart Michael Luyambula hätte den Ball zumindest theoretisch abwehren können, der WSV aber in Vollbesetzung deutlich bessere Chancen gehabt. Ein Lernprozess, der schnell abgeschlossen werden soll.

Immerhin: Der WSV ist augenscheinlich in der Offensive schneller und flexibler unterwegs und hat Alternativen. Der Einsatz stimmte, und das bis zum Ende. „Jeder ist für jeden gerannt, Einstellung und Körpersprache waren gut“, so Sportchef Gaetano Manno. Trotzdem war Tyrala vor allem wegen der individuellen Fehler nicht zufrieden. Was wiederum für die eigenen Ansprüche spricht.

Ab der kommenden Woche sollen, so der Plan, mit Daiki Kamo sowie Toshiaki Miyamoto zwei bislang noch nicht spielberechtigte Akteure zur Verfügung stehen, die direkt in die Startelf drängen. Und auch ein Innenverteidiger, der bis dann verpflichtet werden soll. Der rotgesperrte Alessio Arambasic und der verletzte Kadi Atmaca (wahrscheinlich Faserriss) fallen indes aus.

Klar ist aber auch: Allzu viel Lehrgeld sollte der WSV in dieser Saison nicht zahlen, um drinzubleiben. Vor allem nicht im Derby am kommenden Freitag (1. August, 19:30 Uhr) beim Aufsteiger SSVg. Velbert, der ebenfalls gegen den Abstieg kämpfen wird.

Verzichten müssen die Rot-Blauen bei den Niederbergischen auf die Fans. Allerdings „nur“ 13:12 Minuten. Der Protest gegen Anordnungen der Sicherheitsbehörden (die Rundschau berichtete) soll fortgesetzt werden. Genauso wie der Kampf um die ersten Punkte und damit um die Zukunft.