Fußball-Regionalliga WSV-Trainer Mehnert: „Sehe die Energie, die Intensität“

Wuppertal · Krisenstimmung herrscht beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV vor dem Heimspiel am Freitag (19. August 2022) ab 19 Uhr im Stadion am Zoo gegen Alemannia Aachen trotz der nur fünf Punkte aus vier Auftritten nicht im Geringsten. Im Gegenteil: Trainer Björn Mehnert strahlte am Donnerstag auf der obligatorischen Pressekonferenz Optimismus aus. Und das hat mehrere Gründe.

 WSV-Spielmacher Kevin Rodrigues Pires.

WSV-Spielmacher Kevin Rodrigues Pires.

Foto: Dirk Freund

„Es treffen zwei Traditionsmannschaften aufeinander mit zwei großen Fanbases. Ich hoffe, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer kommen. Beide Teams wollen auf Sieg spielen“, glaubt der 45-Jährige, der auf Tobias Peitz und Serhat-Semih Güler zurückgreifen kann, die wieder ins Training eingestiegen sind. Die zuletzt angeschlagenen Kevin Rodrigues Pires und Lion Schweers stehen ebenfalls zur Verfügung. Kevin Pytlik ist dagegen noch für das Pokalspiel am Dienstag (20 Uhr) beim Landesligisten SV 09/35 Wermelskirchen und vier weitere Punktpartien gesperrt.

Die Zielsetzung sei klar: „In jedem Spiel gibt es drei Punkte. Es gibt keine wichtigen und keine unwichtigen Spiele. Wir spielen zu Hause und wollen den ersten Heimsieg erringen.“ Und das vor erhofften 3.000 Fans. Bislang sind rund 1.300 Tickets verkauft.

Aachen sei eine „gute Regionalligamannschaft mit einer guten Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern“, sagt Mehnert. Man dürfe sie nicht nur an den Ergebnissen messen, „obwohl auch sie mit Sicherheit nicht zufrieden sind. Wir haben uns drei Spiele angeguckt, sie haben sich verbessert und hätten drei, vier Punkte mehr haben können.“ Der WSV-Coach erinnert sich zwar noch gerne an die 5:1- und 2:1-Siege der Vorsaison: „Aber jetzt sind es zwei unterschiedliche Mannschaften, man kann sich jedoch an den Inhalten orientieren. Ich bin überzeugt, dass es attraktives Spiel gibt.“

Intern seien beim WSV alle mit dem bisherigen Saisonverlauf „natürlich unzufrieden. Keiner, egal ob Mannschaft, Trainer, Fans oder Offizielle, ist zufrieden. Aber wir hätten auch drei, vier Punkte mehr haben können. Grundsätzlich kann ich gut schlafen. Ich sehe die Jungs in jedem Training, sehe die Energie, die Intensität. Ich bin relativ entspannt, dass es sich irgendwann auszahlt.“ Der Prozess des Zusammenwachsens dauere wegen des größeren Umbruchs (durch Abgänge, Verletzungen und Sperren) etwas länger.

Und das gehe Schritt für Schritt: „Wir müssen schnell Automatismen entwickeln und zu Stabilität kommen. Defensiv sind wir noch nicht stabil, haben aber laut Statistik die zweit- oder drittmeisten meisten Torchancen. Es fehlt nicht so viel. Aber wir lassen zu viele Chancen zu und kassieren auch zu viele Tore. Daran müssen wir arbeiten. Machen es momentan dem Gegner zu einfach, Treffer zu erzielen. Es gibt dabei jedoch nicht nur einen Fehler, sondern mehrere Ansatzpunkte. Die gesamte Mannschaft ist gefordert.“

Während die Suche nach einem Trikotsponsor noch im Gange ist, will der Sportliche Leiter Stephan Küsters bis Ende des Monats weiterhin mögliche Transfers zwar nicht ausschließen, aber: „Wir fokussieren uns auf unseren Kader. Momentan läuft es noch nicht rund. Natürlich beobachten wir den Markt und machen unsere Hausaufgaben. Es kommen genug Anrufe von Beratern. Aber erst einmal gucken, dass wir am Freitag den Dreier holen.“

Bevor es dann am Dienstag (20 Uhr) ins Wermelskirchener Eifgen-Stadion geht. Dass das Heimrecht durch den unterklassigen Club nicht, wie so oft in den vergangenen Jahren, getauscht wurde, freut Küsters: „Für die kleineren Vereine ist es das Highlight des Jahres. Ich finde es immer bedenklich, wenn getauscht werden muss. Sonst brauchen wir keine Auslosung mehr.“

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