Tischtennis-Ass Jochen Wollmert Karriereende mit einer weiteren WM-Qualifikation

Wuppertal · Das Wuppertaler Tischtennis-Ass Jochen Wollmert hat sich noch einmal für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Weil er seine imposante Karriere aber beendet hat, verzichtet er auf den Start.

 Jochen Wollmert (re.) mit seinem ehemaligen Rivalen und jetzigen Freund William Bayley beim gemeinsamen Turnierauftritt in Lasko im Mai 2022.

Jochen Wollmert (re.) mit seinem ehemaligen Rivalen und jetzigen Freund William Bayley beim gemeinsamen Turnierauftritt in Lasko im Mai 2022.

Foto: Hannes Doesseler

Der Sport schreibt zuweilen kuriose Geschichten. 2021 wollte Wollmert unbedingt nach Tokio zu seinen achten Paralympics. Corona, lediglich Platz zwei beim Qualifikationsturnier, wo nur der erste Rang das Ticket für Tokio bedeutet hätte, und die Ablehnung der Wildcard durch das Internationale Paralympische Tischtennis-Komitee (IPTTC) hatten diesen Traum aber zunichtegemacht.

2022 spielte er zwei Weltranglistenturniere im slowenischen Lasko und im mexikanischen Cancun, um sich von der internationalen Bühne zu verabschieden – und qualifizierte sich durch die guten Ergebnisse für seine achte Weltmeisterschaft. „Verrückte Welt“, beschreibt Wollmert die kuriose Entwicklung,

Als ambitionierter Sportler juckt es natürlich in den Fingern, wenn man erneut zu den besten seiner Wettkampfklasse gehört. Wollmert macht es stolz, diese Form, trotz seines fortgeschrittenen Alters (er wird im November 58 Jahre), wieder abgeliefert zu haben. Aber für den Wuppertaler, der im Regelsport für den TTC Bärbroich in der Verbandsliga an den Start geht und im Behindertensport bei den TSF Heuchelheim aufschlägt, ist die WM im spanischen Granada kein Thema mehr.

Er habe abgeschlossen mit der Para-Tischtennis-Nationalmannschaft und seinen Einsätzen im Team Deutschland Paralympics.: „Es ist schön zu sehen, dass ich immer noch mithalten kann, aber 32 Jahre auf internationalem Parkett reichen mir. Nun sind jüngere an der Reihe die Erfolge fortzusetzen.“

Gerne würde Jochen Wollmert seinen Qualifikationsplatz der jungen deutschen Nachwuchshoffnung in seiner Klasse, Henrik Meyer, zur Verfügung stellen. Doch laut Statuten des internationalen Verbandes rückt wohl der nach, der in der Weltrangliste auf den Ersatzplätzen steht. Vielleicht hilft diesmal aber eine Wildcard des Deutschen Behindertensportverbandes, der das IPTTC 2021 nicht nachgekommen ist.

Dem Tischtennis bleibt Wollmert auf alle Fälle treu. Sei es in den Meisterschaftsspielen beim TTC Bärbroich, dem Training bei den TSF Heuchelheim in Verbindung mit den anstehenden Deutschen Meisterschaften und den Trainingslagern mit dem Nachwuchs des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes (HBRS).

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