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"Wir können sie knacken"

"Wir können sie knacken"

Der Handball-Bundesligist HC reist optimistisch zum Derby am Samstagabend (19 Uhr,) beim Altmeister VfL Gummersbach. Die Rundschau überträgt die Partie in einem ausführlichen Liveticker.

Bereits am Mittwochabend war Sebastian Hinze zu Gast in der Schwalbe-Arena in Gummersbach. Der Trainer des Bergischen HC nahm den nächsten Gegner vor Ort unter die Lupe. Er sah, dass der VfL relativ chancenlos gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 22:28 (8:14) verlor und damit im Viertelfinale aus dem DHB-Pokal ausschied.

Blenden lässt sich Hinze davon allerdings mitnichten. "Nach dem 21:23 in Bietigheim hat der VfL jetzt die zweite Niederlage in Folge kassiert. Die Gummersbacher werden gegen uns nun sicher besonders hoch motiviert sein. Sie wollen zeigen, dass sie zu Recht auf dem achten Platz stehen. Wir müssen von Anfang an hellwach sein", sagte Hinze.

Schließlich sind die sechs Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz kein Ruhekissen. Dass die Kellerkinder ebenso immer wieder punkten, ist Sebastian Hinze natürlich nicht entgangen. "Seit Weihnachten packen wir eigentlich konstant etwas auf unser Konto, aber der Abstand nach unten vergrößert sich dennoch nicht. Also müssen wir weiter erfolgreich sein. Doch diese Situation ist uns schon vor der Saison bewusst gewesen", sagte der 35-Jährige.

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Um diese Situation zu meistern, muss bei Viktor Szilagyi auch eine alte Liebe mal kurzzeitig Rost ansetzen. Der Rückraumspieler des BHC trug von 2008 bis 2010 das Trikot des VfL Gummersbach und gewann mit den Oberbergischen 2009 den EHF-Cup sowie 2010 den Europapokal der Pokalsieger. "Das war eine aufregende Zeit", sagte Szilagyi, der beim Pokal-Aus des VfL gleichfalls in der Halle war und mit herzlichem Applaus begrüßt wurde.

"Es ist schön zu spüren, dass die Fans einen nicht vergessen haben", sagte der 36-Jährige, der wegen der damals prekären Finanzlage des VfL seinen Vertrag an der Agger vorzeitig auflöste. "Der VfL musste Personalkosten reduzieren. Und als Flensburg Interesse an mir signalisierte, habe ich mich zum Wechsel entschieden."

Lediglich Rückraumspieler Christoph Schindler und Trainer Emir Kurtagic, der seinerzeit Assistent von Sead Hasanefendic war, sind auch nach fünf Jahren noch beim zwölfmaligen deutschen Meister tätig. Das nimmt Szilagyi beim bergischen Derby am Samstag (Anwurf 19 Uhr) sicher die Hemmung, gegen den Ex-Klub zu siegen.

"Wir müssen unseren Job erledigen, dann ist es egal, was hinter uns in der Tabelle passiert", glaubt der in Budapest geborene Österreicher und hofft, dass nach dem 30:28 bei GWD Minden der Auswärtsfluch des BHC besiegt ist. "Je länger die negative Serie auf fremdem Parkett wurde, desto größer war ja die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu Ende geht", sagt Szilagyi mit feinem österreichischem Humor, ergänzte dann jedoch: "Ein wenig mehr Selbstvertrauen kann das Erfolgserlebnis aber schon bringen."

Zumal Szilagyi die bergischen Nachbarn auf Augenhöhe sieht, auch wenn die Gründungsurkunden dem VfL 145 Jahre Vorsprung auf den BHC attestieren. "Sportlich sind wir nicht weit auseinander. Ich erwarte schon eine sehr knappe Auseinandersetzung", prognostiziert Szilagyi. Und auch Trainer Sebastian Hinze meint: "Wir müssen sicher alles abrufen, aber wir können sie knacken." Auf der Rückfahrt am Mittwoch wurde sicher fleißig überlegt, wie.

Das Heimspiel am 28. März 2015 in der Wuppertaler Uni-Halle gegen die SG Flensburg-Handewitt ist so gut wie ausverkauft. Momentan gibt es nur noch gut 20 Karten.