Diesmal mehr als 20 Minuten

Der Fußball-Oberligist WSV will Sonntag (8. März 2015) ab 15 Uhr beim SC Kapellen-Erft den ersten Punktsieg 2015 feiern.

 Jubel am Zoo. Das Hinspiel gewann der WSV 3:1.

Jubel am Zoo. Das Hinspiel gewann der WSV 3:1.

Foto: Dirk Freund

Am Ende waren irgendwie fast alle zufrieden nach dem Oberliga-Spitzenspiel zwischen dem Wuppertaler SV und der SSVg. Velbert (3:3). Die 7.525 Zuschauer, WSV-Trainer Thomas Richter ("Wir haben Moral bewiesen") und — trotz der späten Gegentreffer — auch sein Pendant André Pawlak ("Wir fahren als Tabellenführer zurück").

Sportvorstand Achim Weber allerdings legte den Finger in die Wunde: "Wir haben auch in diesem Spiel phasenweise unser wahres Gesicht nicht gezeigt. Wir müssen unsere Qualität über 90 Minuten abrufen, nicht nur über 20." In der Tat offenbarte das Team um Kapitän Dennis Schmidt auf dem schwer bespielbaren Boden großen Kampfgeist, aber, wie schon in den vergangenen Wochen, spielerische Defizite.

Und so reist der WSV am Sonntag nach Kapellen (Liveticker) in der Hoffnung, den ersten Ligasieg des Jahres einzufahren. Zumal Verteidiger Dirk Jasmund seine Gelbsperre abgesessen hat. In der vergangenen Saison führten die Bergischen dort bis zur 80. Minute sicher 2:0, um sich dann mit einem 2:2 begnügen zu müssen. Das Hinspiel endete 3:1 durch Treffer von Manstein, Schmidt und Leikauf.

Im Hintergrund laufen derweil die Vorbereitungen für die neue Saison. Bis Mitte März muss der Lizenzantrag für die Regionalliga abgegeben werden. Größte Hürde ist dabei eine Kaution in Höhe von 35.000 Euro. Machbar.

Viel schwieriger wird es, im Fall des Aufstiegs den Etat (derzeit eine Million Euro) so zu erhöhen, dass eine realistische Chance auf den Klassenerhalt besteht. Experten gehen von einer zusätzlichen Summe zwischen 250.000 und 400.000 Euro aus. Allerdings hoffen die WSV-Verantwortlichen, möglichst viele Spieler der erfolgreichen Bundesliga-A-Junioren halten und integrieren zu können. "Wir setzen auf die Jugend", legt sich Weber fest. "Erst dann schauen wir auf externe Neuzugänge."

Sicher ist: Das Konzept, dass die Akteure arbeiten müssen, bleibt. In der Regionalliga dürfte der Zuschauerschnitt (derzeit 2.609) dank attraktiver Derbys steigen. Auch die Mitgliederkampagne soll Gelder in die Kassen spülen, ebenso eine Umlage, über die auf der Jahreshauptversammlung am 23. März diskutiert wird. Notwendig sind aber vor allem weitere Sponsoren. Und Siege. "Nur mit dauerhaftem sportlichen Erfolg holen wir die Leute zurück ins Stadion am Zoo", weiß Weber. In Kapellen soll damit begonnen werden.

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