Saisonende beim Wuppertaler SV Schnelle Abgänge und Brandherde

Auch bei seinem letzten Auftritt als Trainer des Fußball-Oberligisten WSV bewies Thomas Richter Größe. Gewohnt sachlich und loyal analysierte er die 0:1-Niederlage gegen den TuS Bösinghöven und bedankte sich bei seinem engstem Mitarbeiterstab sowie den Ehrenamtlichen — denjenigen, die ihn unterstützten.

Bilderstrecke: Das WSV-Saisonfinale
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Und wünschte dem WSV alles Gute.

Wie sehr es innerlich in ihm brodelte, bewies jedoch die Szene unmittelbar nachdem er sein Statement beendet hatte. Blieb Richter nach den Pressekonferenzen sonst immer noch etwas sitzen, stand er diesmal umgehend auf und verließ den Raum. Sportvorstand Achim Weber, der danach noch einmal das Wort ergriff und das Ende seines Beratervertrags zum 30. Juni 2015 verkündete, tat es ihm gleich.

Einer der Wenigen, die Rede und Antwort standen, war Abwehrchef Alexander Thamm. Tags zuvor hatte der WSV verkündet, sich auch von dem 32-Jährigen (Vertrag bis 2016) vorzeitig zu trennen. "Es ist nicht so, dass ich mich aus dem Staub mache", gab er zu Protokoll. Vielmehr habe ihm der künftige Trainer Stefan Vollmerhausen in einem Gespräch zu verstehen gegeben, dass er "nicht mehr die Nummer 1a" auf der Innenverteidiger-Position sei, er kaum Chancen auf Einsätze habe und Vollmerhausen mehr auf die Jugend setze.

"Grundsätzlich ist das so o.k., besser so als in der laufenden Saison. Wir haben uns dann lieb und nett geeinigt. Der Auflösungsvertrag ist zwar noch nicht unterschrieben, aber Achim Weber und ich haben uns die Hand gegeben. Das zählt", ist sich der Ex-Wattenscheider sicher. Dass er, der als Verteidiger in 33 Ligapartien sechs Tore erzielte, ein weiteres Opfer des Sparkurses ist, wollte er nicht kommentieren und verwies auf Vollmerhausens Aussage.

Thamm zog stattdessen eine Bilanz: "Es war die gesamte Saison über ein wackeliges Konstrukt. Die Erfolge in der Hinrunde haben vieles übertüncht, es gab einige Brandherde. War der eine aus, kam er nächste. Ich packe mir da selber an die eigene Nase, schließlich war ich der älteste und erfahrenste Spieler. Wir haben es nicht geschafft."

 Auch Kevin Weggen verlässt den WSV.

Auch Kevin Weggen verlässt den WSV.

Foto: Dirk Freund

Der Bochumer fliegt nun erst einmal am Montag (8. Juni 2015) mit nach Mallorca. Insgesamt zwölf Spieler nehmen an der Abschlussfahrt teil. Danach folgt ein Kurzurlaub. Und dann? "Nachdem die Trennung bekannt wurde, gab es sofort Anfragen einiger Vereine, das hat mich schon gewundert. Die Oberliga traue ich mir auf jeden Fall noch zu. Erst einmal werde ich aber das vergangene halbe Jahr analysieren und aufarbeiten." Das gilt für viele andere auch.

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