Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Trainer Pütz: „Das hat uns gepusht“

Wuppertal · Eine anspruchsvolle Aufgabe wartete auf den Handball-Zweitligisten Bergischer HC zum Start ins neue Jahr. Der Tabellenführer meisterte sie beim TuSEM Essen, der bis dato daheim noch keinen Punkt abgegeben hatte. Die Stimmen aus der Sporthalle Am Hallo.

Torwart Christopher Rudeck bot eine starke Vorstellung.

Foto: Dirk Freund

Markus Pütz (Trainer Bergischer HC): „In erster Linie sind wir natürlich froh, dass wir das Spiel hier gewonnen haben. Wie die Hinrunde gezeigt hat, macht es Essen zu Hause super. Hier werden noch einige Mannschaften verlieren. Zur ersten Halbzeit: Wir kommen nicht gut rein und agieren nicht clever. Man merkt: Fünf, sechs Prozent fehlen uns noch. Essen hat Ballgewinne und wir gehen völlig zu Recht mit 1:4 in Rückstand.

Über das gesamte Spiel kriegen wir viele Zeitstrafen, sind viel in Unterzahl und beschäftigen uns viel zu viel mit Dingen nebenher. Wie wir dann aber in der zweiten Halbzeit zurückkommen, da ziehe ich den Hut vor meiner Mannschaft. Innerhalb von zehn Minuten egalisieren wir den Fünf-Tore-Rückstand. Wir finden mehr und mehr in unser Spiel, haben eine fantastische Abwehrleistung und Essen fällt dadurch nicht mehr viel ein.

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BHC gewinnt Derby in Essen

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Dementsprechend sind wir sehr stolz, dass wir hier gewonnen haben – dürfen aber nächste Woche nicht wieder so in ein Spiel starten. Essen hat seit Jahren mal wieder ein ausverkauftes Spiel gehabt. Das verdient die Mannschaft hier und das war super. Dass auch viele von uns mit dabei waren, freut uns und das hat uns gepusht. Den Charakter-Test aus der zweiten Halbzeit nehmen wir mit und arbeiten weiter.“

Daniel Haase (Trainer TuSEM Essen): „Ich glaube, die erste Halbzeit war ziemlich gut und ziemlich nah an dem, was wir spielen können. Ich habe allerdings in der Halbzeit zu den Jungs gesagt, wenn man gegen Ende so einen Kempa spielt, völlig unnötig in den Kreis tritt und die Zeit hat, mit sieben Tore in Führung zu gehen und damit so umgeht, dann müssen wir uns nach 60 Minuten einfach an die eigene Nase packen. Das waren am Ende die zwei Tore, die uns gefehlt haben.

Trotzdem: Wir haben 16:11 zur Pause geführt und von daher erwarte ich, dass wir das dann als Mannschaft auch seriös zu Ende spielen. Ich glaube, wir werfen in der 50. Minute unser drittes Tor im zweiten Durchgang. In der Phase steht es insgesamt 2:12 gegen uns und dann müssen Leute auf dem Feld auch einfach Verantwortung übernehmen. Da zählen auch keine Ausreden. Am Ende wollen wir das Spiel gewinnen und daher muss man auch mal in aller Konsequenz ansprechen, dass wir immer wieder so Läufe in den Spielen gegen uns haben, die dann am Ende entscheiden.

Auswärts ist es noch krasser und da müssen wir uns zusammensetzen. Ich habe gesagt, der Welpenschutz ist vorbei. Heute waren nicht die Schiedsrichter schuld, heute war nicht unbedingt der BHC schuld, sondern wir selber. Trotzdem: Aufgrund der Mentalität, aufgrund der zwei unterschiedlichen Halbzeiten wäre sich auch ein Unentschieden verdient gewesen.“

Fabian Gutbrod (Sportlicher Leiter Bergischer HC): „Die erste Halbzeit können wir noch unter Dezember 2024 verbuchen. In der zweiten Halbzeit haben wir sehr viel von dem gezeigt, was wir uns in der Wintervorbereitung erarbeitet haben. Es war eine fantastische Deckung über weite Strecken, und im Angriff haben wir seriös – wenig fehlerbehaftet – gespielt.

Dass es dann noch mal eng wird, liegt zum einen an der Effektivität von Essen mit dem siebten Feldspieler. Zum anderen aber sind wir auch mitverantwortlich dafür, dass wir Essen in der ersten Halbzeit mit viel Selbstvertrauen ausgestattet haben. Es sind verdiente zwei Punkte nach der zweiten Halbzeit, aber am Ende sind sie auch ein bisschen glücklich. Trotzdem ist es schön, nach der Winterpause gewonnen zu haben.“

(red/jak)