Handball-BL: 37:34 (15:19) gegen Hamburg Erster BHC-Sieg in Düsseldorf

Wuppertal / Düsseldorf · Im dritten Anlauf hat der Handball-Bundesligist Bergischer HC den ersten Sieg in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle gefeiert – und den ersten im 18. Versuch in der Landeshauptstadt. Das Team von Trainer Jamal Naji schlug den HSV Hamburg am Ostersonntag (9. April 2023) mit 37:34 (15:19). 2.421 Fans waren dabei.

 BHC-Spielmacher Linus Arnesson.

BHC-Spielmacher Linus Arnesson.

Foto: Dirk Freund

Beim BHC war Arnor Gunnarsson zurück auf der Platte, der Langzeitverletzte Simen Schönningsen stand zumindest wieder im Kader. Dafür musste Lukas Stutzke vorsichtshalber aussetzen.

Elias Scholtes brachte den BHC mit 1:0 in Führung (1.), der HSV drehte auf 1:3 (4.). Isaak Personn glich aber zum 3:3 aus (6.), Alexander Weck zum 4:4 (7.). Linus Arnesson gelang die zweite BHC-Führung zum 5:4 (8.). Die Hamburger drehten den Spielstand auf 5:7 (10.).

Der BHC bekam Probleme im Angriff. Der HSV nutzte das zum 6:9 aus (13.). Trainer Jamal Naji nahm die erste Auszeit. Mit Erfolg: Persson gelang der 8:9-Anschlusstreffer (15.). HSV-Keeper Johannes Bitter verhinderte beim Stand von 9:10 den Ausgleich. Frederik Ladefoged musste nach einem Kopftreffer gegen Bitter zwei Minuten runter, Casper Ulrich Mortensen stellte auf 9:12 (19.) und 10:14 (23.).

Der HSV behauptete den Vorsprung, weil der BHC sich offensiv viele Fehler leistete und defensiv Schwächen offenbarte. Leif Tissier markierte das 13:18 (28.). Mit 15:19 ging es in die Kabinen.

Nach der Pause brachten Arnesson und Persson den BHC, jeweils nach Paraden von Peter Johannesson, auf 17:19 heran, Noah Beyer auf 19:20 (34.), Ladefoged glich zum 20:20 aus (37.). Arnesson zum 21:21 (38.). Der Lauf ging weiter, inklusive von Johannesson-Paraden: Ladefoged sorgte für die neuerliche Führung – 22:21 (39.). Nun nahm der HSV eine Auszeit.

Beyer sorgte mit dem 24:22 für den ersten Zwei-Tore-Vorsprung (41.). Es lief immer besser: Persson legte zum 26:23 nach (43.), Djibril M'Bengue zum 27:23 (44.). Niklas Weller brachte den HSV wieder auf 25:27 heran (46.), Mortensen auf 26:27 (48.). In Unterzahl (zwei Minuten gegen Ladefoged) traf M’Bengue zum wichtigen 29:26 (51.). Das 31:27 durch Beyer war die Vorentscheidung.

Nach der dritten Zeitstrafe sah Ladefoged die rote Karte (55.). Weck netzte in Unterzahl zum 33:29 ein (56.). Das Spiel war gelaufen. Der BHC feierte dank einer Leistungssteigerung in Halbzeit zwei den ersten Sieg in der Landeshauptstadt.

Torsten Jansen (Trainer HSV Hamburg): „Ich kann es heute kurz machen. Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt, sind danach zehn, zwölf Minuten im Tiefschlaf und kriegen einen Konter nach dem anderen. Wenn man so viele Konter bekommt, gar keinen Rückzug hat und leichte Fehler vorne macht, wird es schwer. Wenn man so dem Gegner die Hand reicht, können wir uns das selbst ankreiden.“

Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Wir haben es in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit geschafft, uns in einen Rausch zu spielen. Daraus haben wir unglaublich viel Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gezogen. Wir haben mit einer sehr hohen Effektivität abgeschlossen und bekommen eine Torhüterleistung. So kommt dann so eine zweite Hälfte zustande.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Der Fluch ist gebannt. Es war ein triumphaler Sieg, vor allem, weil von unserem BHC in der ersten Halbzeit so gar nichts zu sehen war. Alles, was den BHC ausmacht – Leidenschaft in der Deckung, aufopferungsvolles Helfen – war überhaupt nicht zu spüren. Es ist hoch anzuerkennen, dass sich die Mannschaft in der zweiten Hälfte an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen und dieses Spiel noch gedreht hat. Das war ein bemerkenswertes Erlebnis heute. Beeindruckend war vor allem die Phase von der 27. bis zur 40. Minute, in der wir acht oder neun Tore aufholen. Das zeigt, wenn wir unsere Stärken einbringen, Emotionen reinbringen und decken, als wenn es kein Morgen gäbe, wir jede Menge bewegen können. Wir haben gezeigt, dass wir dann einen Europapokal-Anwärter – das ist Hamburg ohne Zweifel – in die Schranken weisen können.“

Der BHC hat erst in zwei Wochen seinen nächsten Auftritt. Am 22. April geht es zum TBV Lemgo Lippe (18:30 Uhr). Es folgen das Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig, das am 5. Mai ab 19:05 Uhr ebenfalls in der Mitsubishi Electric Halle stattfindet, und das Rückspiel am 7. Mai beim SC Magdeburg (16:05 Uhr).

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