Handball-Bundesliga: 28:24 (13:12) gegen Coburg BHC löst in Hälfte zwei die Handbremse

Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat die Serie von vier Niederlagen und sechs Spielen ohne Sieg in Folge beendet. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze gewann am Donnerstagabend (3. Dezember 2020) in der Klingenhalle gegen das Schlusslicht HSC 2000 Coburg mit 30:24 (13:12).

 BHC-Trainer Sebastian Hinze.

BHC-Trainer Sebastian Hinze.

Foto: Dirk Freund

Arnor Gunnarsson (nach der Geburt seines Sohnes) und Linus Arnesson (nach seiner Muskelverletzung) waren wieder zurück im Kader. Czaba Szücs (Probleme im Leistenbereich), Alexander Weck (Kreuzbandanriss) und Daniel Fontaine (Probleme im Rückenbereich) mussten weiterhin passen.

Der BHC kam nicht gut in die Partie. In einer zunächst zerfahrenen Partie lag er nach fünf Minuten mit 0:2 zurück. Der erste Treffer ließ auf sich warten. Es war Arnesson, der nach sieben Minuten in Überzahl (Zeitstrafe gegen Stepan Zeman) den Bann brach (1:2). Rund lief es auch danach nicht: Coburg erhöhte auf 4:1 (9.). Der Favorit lief weiter dem Rückstand hinterher (3:6, 12. Minute). Max Darj gelang zwar das 5:6 (13.), zum Ausgleich reichte es weiterhin nicht. Der war dann jedoch in der 16. Minute fällig, als erneut Darj zum 7:7 einnetzte. Coburgs im Bergischen bestens bekannter Trainer Alois Mraz nahm daraufhin die erste Auszeit.

Die Gäste gerieten nun kurz aus dem Tritt, der BHC agierte etwas konzentrierter und konsequenter. Kapitän Fabian Gutbrod sorgte mit dem 8:7 für die erste Führung des Favoriten (17.). Es blieb aber eine zähe Angelegenheit. Coburgs Torwart Konstantin Poltrum legte mehrere Paraden aufs Parkett, zugleich unterliefen dem BHC viele Fehler. Da aber auch die Gäste mehrere Chancen verwarf, sorgte David Schmidt dann doch für das 9:8 (24.). Lukas Stutzke markierte das 11:10 (26.), aber der HSC 2000, in dessen Reihen der Ex-BHCer Pouya Norouzinezhad Gharehlou steht, legte stets nach. Beim Stand von 11:11 (27.) verhinderte BHC-Keeper Tomas Mrkva einen neuerlichen Rückstand, Lukas Stutzke nutze das zum 12:11 aus (28.). Drei Sekunden vor der Halbzeit stellte Tomas Babak auf 13:12. Zuvor hatte Hinze die erste Auszeit genommen.

Gunnarsson hätte direkt nach der Pause auf zwei Treffer erhöhen können, er vergab aber den Siebenmeter. Dank Torwart Mrkva bot sich aber noch eine Möglichkeit, und die ließ sich Darj nicht nehmen – 15:13 (36.). Der BHC verteidigte den Zwei-Tore-Vorsprung auch in Unterzahl dank der Mrkva-Paraden. Arnesson stellte auf 19:17 (41.). Der BHC musste weiterhin äußerst hart arbeiten. Per Siebenmeter gelang Yannick Fraatz mit dem 21:18 der erste Drei-Tore-Vorsprung (43.). Maciej Majdzinski erhöhte auf 22:18 (45.). Coburg nahm logischerweise Auszeit Nummer zwei.

Der HSC 2000 verlor nun die bisherige Linie. Der BHC baute die Führung aber nicht aus. Nach fünf Minuten ohne Treffer auf beiden Seiten kam Coburg in Überzahl (Zeitstrafe Boomhouwer) auf 19:22 heran (50.). Doch spätestens das 24:19 durch Majdzinski bedeutete die Vorentscheidung. Der BHC brillierte zwar nicht, hielt das Schlusslicht aber auf Distanz. Darj beendete mit dem 27:22 auch die letzten Zweifel (55.). Die Punkte blieben im Bergischen.

Alois Mraz (Trainer Coburg): „Es war am Ende ein verdienter Sieg für den Bergischen HC. Wir haben es insgesamt nicht schlecht gemacht gegen einen starken Gegner. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir uns leider nicht mehr weg genug getan. Das hat uns den Sieg gekostet. Das 24:28 ist für uns okay, aber wir brauchen eben auch Punkte, so dass ich nicht ganz zufrieden sein kann mit diesem Ausgang.“

Sebastian Hinze (Trainer BHC): „Es war das erwartete Spiel. Am Anfang hat man schon gemerkt, dass wir ein bisschen Druck hatten. Wir hatten gute Chancen, aber nicht die nötige Überzeugung. Die Handbremse war noch angezogen. Das haben wir nach und nach besser in den Griff bekommen. Coburg hat es sehr diszipliniert gemacht, aber wir bringen sie in der ersten Halbzeit auch durch technische Fehler zurück. In der zweiten Hälfte mussten wir weiter gut decken, und wir haben dann Pontus Zetterman gut verteidigt. Dann wurde es auch souverän - und das war das Schlagwort, um das es uns gegangen war. Wir sind zwar nie in eine richtig gute Phase gekommen, aber in der Summe war es souverän, so dass ich mit der Leistung einverstanden bin.“

Jörg Föste (Geschäftsführer Sport BHC): „Wir sind mit 1:11-Punkten in Serie in dieses Spiel gegangen. Wir hatten vorher gesagt: ,Irgendwo juckt es, und man weiß nicht so richtig, wo man sich kratzen soll.‘ Man steht dann irgendwie auch im Niemandsland, und das heutige Spiel war davon besonders in der ersten Halbzeit gekennzeichnet. Wir haben uns nicht nur zwei technische Fehler geleistet, sondern auch neun Fehlwürfe aus sehr aussichtsreichen Positionen. Das ist recht ungewöhnlich für uns, man konnte da auch merken, dass wir nicht ganz stabil in das Spiel gegangen sind. Wir wollten, aber haben es erzwingen wollen - und das ist normalerweise ein schlechter Ratgeber. Nach der Pause lief es dann viel besser, da haben wir uns nur noch vier Fehlwürfe erlaubt, haben aus dem Rückraum nahezu nach Belieben getroffen. Das war dann auch der Schlüssel zum Sieg - neben der Deckung, die über weite Strecken sehr gut funktioniert hat und dem sehr gut haltenden Tomas Mrkva.“

Weiter geht es für den BHC erst am 13. Dezember mit dem Auswärtsspiel bei Frisch Auf! Göppingen. Anwurf ist um 16 Uhr.

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