Handball-Bundesliga: 27:29 (13:14) in Balingen BHC leistete sich zu viele Schwächephasen

Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat seinen Aufswärtstrend nicht fortgesetzt. Das Team von Trainer Sebastian Hinze unterlag am Donnerstagabend (5. Dezember 2019) bei HBW Balingen-Weilstetten vor 2.245 Zuschauern mit 27:29 (13:14).

 Kreisläufer Max Darj (Archivfoto).

Kreisläufer Max Darj (Archivfoto).

Foto: Dirk Freund

Wenig verwunderlich startete Tomas Mrkva an alter Wirkungsstätte im Tor des BHC. Der Tscheche stand bis zum Sommer 2019 drei Jahre in Balingen unter Vertrag. Die Rückkehr begann gut: Nach sechs Minuten lagen die Bergischen, auch dank mehrerer Paraden von Mrkva, mit 5:1 in Führung. Allerdings blieb es nicht dabei: In der 14. Minute hatte HBW auf 5:6 verkürzt. Und drei Minuten später war die Partie wieder ausgeglichen beim Stand von 7:7.

Damit nicht genug: Als dem Aufsteiger auch noch das 8:7 gelang, nahm Hinze die erste Auszeit (17.). Mit Erfolg: Tomas Babak drehte den Spielstand auf 9:8 für den BHC (20.). Sebastian Damm netzte zum 10:8 ein (21.), Arnor Gunnarsson zum11:8 (22.). Aber erneut ließ sich der Gastgeber nicht abschütteln. Kurze Zeit später war ein 11:11 (25.) auf der Anzeigetafel zu lesen. HBW holte sich mit 13:12 (28.) die Führung zurück. Gunnarsson verwarf mit der Schlusssirene einen Siebenmeter, deshalb ging der BHC mit einem 13:14-Rückstand in die Pause. Das Hinze-Team hatte das Spiel nach und nach aus der Hand gegeben.

Der zweite Durchgang startete mit einer Zwei-Tore-Führung von HBW (16:14, 32. Minute). Aus der wurden drei (18:15, 35. Minute). Während die Süddeutschen immer besser trafen, wurde die Quote des BHC zunehmend schlechter. Die Folge: das 20:16 (39.) und 21:16 (40.). Nachdem auch noch das 22:16 fiel (41.), bat Hinze sein Team zur nächsten Aussprache. Immerhin gelang Max Darj das 18:22 (46.). Ragnar Johannsson ließ mit dem 20:23 Hoffnung bei den mitgereisten BHC-Fans aufkommen (48.).

Die wuchs, als Jeffrey Boomhouwer zum 21:23 nachlegte (49.). Und wurde wieder etwas geringer, als mehrere Chancen ungenutzt blieben. Balingen zog wieder auf 25:21 davon (51.). Der BHC gab nicht auf: Boomhouwer netzte zum 25:27 ein (56.), Kristian Nippes zum 26:28 (58.). Gut eine Minute vor dem Ende legte Nippes zum 27:28 nach (59.). Balingen nahm in Unterzahl die letzte Auszeit, spielte den letzten Angriff lange aus - und machte das 29:27.

Sebastian Hinze (Trainer Bergischer HC): „Alles in allem war es eine verdiente Niederlage. Die erste Halbzeit war gut. Wir sind mit 5:1 prima reingekommen, haben aber dann leider die letzte Konsequenz vermissen lassen. Besonders von sechs Metern gab es Fehlwürfe, die die Jungs etwas verunsichert haben. Nach der Pause hat dann Strobel das Heft in die Hand genommen. Das hat bei uns im Kopf Stress verursacht, was wir unbedingt vermeiden wollten. Ich habe dann die Abwehr auf 5-1 umgestellt und wir sind tatsächlich nochmal rangekommen. Insgesamt aber haben wir zu viele Bälle liegen gelassen, das müssen und werden wir ansprechen.“

Jens Bürkle (Trainer HBW Balingen-Weilstetten): „Unser Torhüter Mike Jensen war überragend. Er hat viele freie Würfe weggenommen und sein Tor vernagelt. Nach der Abwehr-Umstellung des BHC ist es nochmal eng geworden. Da ist der BHC wieder in sein Tempospiel gekommen, dem ich übrigens sehr gerne zuschaue. Diesmal haben sie 13 Treffer durch Gegenstöße erzielt, aber wir konnten das Spiel zum Glück mit etwas Cleverness nach Hause bringen.“

Jörg Föste (Geschäftsführer Bergischer HC): „Es ist eine schmerzhafte Niederlage, die uns aber nicht umwerfen wird.“

Wolfgang Strobel (Geschäftsführer HBW Balingen-Weilstetten): „Das war ein sehr spannendes Spiel mit vielen Aufs und Abs. Es waren Emotionen dabei, diskussionswürdige Schiedsrichter-Entscheidungen und in Folge dessen eine lautstarke Atmosphäre auf den Rängen. Für alle war es eine äußerst interessante Partie und wir sind glücklich, die zwei Punkte geholt zu haben. Gegen den BHC ist das keine Selbstverständlichkeit.“

Das nächste Heimspiel trägt der BHC im Düsseldorfer ISS Dome aus. Die Partie gegen den SC Magdeburg beginnt dort am 15. Dezember um 16 Uhr. Dort findet auch am zweiten Weihnachtstag (26. Dezember) die Partie gegen die Rhein-Neckar Löwen statt (ebenfalls 16 Uhr).

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