Fußball-RL: 0:2 (0:0) gegen D‘dorf U23 WSV verabschiedet sich aus Aufstiegsrennen

Wuppertal · In einem Nachholspiel der Fußball-Regionalliga hat der Wuppertaler SV gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf am Mittwochabend (13. April 2022) mit 0:2 (0:0) verloren. Damit gelang vor 1.064 Zuschauerinnen und Zuschauern der Sprung auf den dritten Tabellenplatz nicht.

 Der WSV rutschte gegen Düsseldorf aus.

Der WSV rutschte gegen Düsseldorf aus.

Foto: Dirk Freund

Trainer Björn Mehnert änderte die Startformation im Vergleich zum 1:0-Sieg in Wiedenbrück auf drei Positionen: Felix Backszat musste ebenso passen aus wie der gesperrte Kevin Pytlik (Gelb-Rot) und Marco Königs, der erst einmal auf der Bank Platz nahm. Für sie liefen Moritz Montag, Noah Salau und Kevin Hagemann, der seine Rotsperre abgesessen hatte, auf.

Die erste Chance besaßen die Gäste, nachdem Noah Salau in der 4. Minute Davor Lovren an der Strafraumgrenze gefoult und dafür die gelbe Karte gesehen hatte. Doch Torwart Sebastian Patzler hielt den Freistoß von Patrick Sussek. Lovren, der bereits in der Bundesliga und 2. Liga zum Einsatz kam, musste schon in der 6. Minute wegen einer Verletzung vom Feld. Düsseldorfs Schlussmann Dennis Gorka hielt einen Freistoß von Semir Saric problemlos (11.). Der eingewechselte Nicolas Hirschberger zielte nach einer Ecke knapp rechts am Kasten vorbei (13.).

Eine Minute später wurde Roman Prokoph fein von Philipp Hanke in Szene gesetzt, verfehlte dann aber das Tor der Düsseldorfer, bei denen mit Tim Corsten ein WSV-Eigengewächs in der Startelf stand und mit Ersatzkeeper Glenn Dohn ein weiteres auf der Ersatzbank saß. Die Fortuna-Reserve hatte die besseren Chancen: Nach einer Vorlage vom Tim Köther verfehlte Ley Tyger Lobinger das WSV-Tor nur um Zentimeter (19.). Dann aber hatten die WSV-Fans den Torschrei auf den Lippen: Nach einer Flanke des Ex-Düsseldorfers Moritz Montag schoss Hanke die Ball aus elf Metern neben das Gehäuse (20.). Auf der Gegenseite scheiterte auch Takashi Uchino knapp (23.)

Die Gäste machten weiter Druck: Patzler hielt gegen Köther und auch den Nachschuss von Hirschberger (25.). Der WSV-Keeper hatte Glück, als ihm ein Rückpass von Salau durchrutschte und die Kugel knapp neben dem Pfosten ins Toraus hoppelte (27.). Es ging munter weiter: Lion Schweers brachte einen Kopfball nicht im Tor unter (30.). Auch die Gäste produzierten fast ein Eigentor: Keeper Dennis Gorka schoss Corsten an, von dessen Bein das Spielgerät ebenfalls Zentimeter am Pfosten vorbeirollte (34.).

Kevin Rodrigues dribbelte sich durch den Düsseldorfer Strafraum und flankte auf Kevin Hagemann, dessen Kopfball aber über die Latte flog (37.). Ein Schlenzer von Saric verfehlte ebenfalls knapp das Ziel (39.). Kurz vor de Pause spielte Rodrigues Pires dann Prokoph frei, der aber gegen Gorka den Kürzeren zog. Der Nachschuss von Hanke wurde abgeblockt. So blieb es beim 0:0 nach 45 turbulenten Minuten.

Beide Teams wechselten zunächst nicht. Saric zirkelte einen Freistoß aus gut 20 Meter nur Zentimeter über die Latte (51.). Düsseldorfs Tim Oberdorf fand nach einem Versuch aus der Drehung seinen Meister in Patzler (57.). Vier Minuten danach lag der Ball zwar im Fortuna-Tor, doch Prokoph stand zuvor im Abseits. Dann die Topchance: Moritz Montag hämmerte einen Freistoß aus 25 Metern an den linken Pfosten. Mehnert brachte nun Marco Königs für Prokoph (63.).

Das immense Tempo, das beide Mannschaften vor der Pause an den Tag gelegt hatten, wurde geringer. Ausgerechnet da schlug Düsseldorf zu: Köther flankte, Sussek köpfte ins lange Eck – 0:1 (77.). Mehnert wechselte Phillip Aboagye für Salau ein und verstärkte damit die Offensive (78.). Joelle Tomczak ersetzte Hanke (83.). Fortuna Robin Bird zielte bei einem Konter am langen Pfosten vorbei (84.). In der 86. Minute machte der eingewechselte Marcel Mansfeld für die Gäste alles klar, als er aus kurzer Distanz eine Freistoßflanke von Patrick Sussek einköpfte – 0:2. Mansfeld hätte erneut treffen können, zielte aber freistehend über das Tor (90.+1.).

Björn Mehnert (Trainer des WSV): „Erst einmal Genesungswünsche an Davor Lovren. Ich bin enttäuscht. Wir sind gut reingekommen, hatten Riesenchancen und müssen in Führung gehen. Wir holen den Gegner durch Fehler ins Spiel zurück. Wir hätten noch ‘ne Stunde spielen können und hätten kein Tor gemacht. Düsseldorf hat Sieg verdient, uns hat die Gier auf den Sieg gefehlt. Das ist bezeichnet, wenn eine U-Mannschaft uns den Schneid abkauft. Wir spielen trotzdem eine tolle Saison. Es gibt Gründe, warum es für ganz oben nicht reicht. Wir wollen und werden den Weg weitergehen. Alles Gute an Fortuna, ihr schafft den Klassenerhalt locker. Wir spielen hier auf einem nicht Regionalliga-tauglichen Platz. Um noch besseren Fußball sehen zu wollen, auch höherklassig, muss die Stadt sich Gedanken machen.“

Nicolas Michaty (Trainer Düsseldorf U23): „Ich bin sehr froh und erleichtert, es ist ein wichtiger Sieg. Zu Beginn lief es unglücklich mit der schweren Verletzung (Diagnose Schlüsselbeinbruch bei Lovren, Anm. der Red). Der WSV hatte zwei große Möglichkeiten, dann hatten wir große Möglichkeiten. Es war ein interessantes Spiel mit vielen Chancen, es kann 3:3 stehen zur Halbzeit. Wir haben unsere Möglichkeiten bekommen, haben nach dem Wechsel wenig zugelassen und dann das Spielglück beim 1:0. Das war ein Big Point, einen Sieg brauchen wir noch. Alle haben sich gegen eine richtig gute Mannschaft richtig reingehauen. Euch alles Gute, ihr spielt eine tolle Saison.“

Stephan Küsters (Sportlicher Leiter des WSV): „Heute hat man nicht gesehen, wer die Herren- und wer die junge Seniorenmannschaft ist. Wir haben in der ersten Halbzeit die Chancen nicht gemacht, aber auch Glück gehabt, dass Düsseldorf nicht kaltschnäuziger war. In der zweiten Halbzeit waren nicht mehr in den Zweikämpfen. Düsseldorf war aggressiver, das hätte auf der anderen Seite so sein müssen. Das 0:1 verteidigen wir nicht gut, da schlafen wir. Man hatte nicht das Gefühl, dass wir noch Tor schießen. Gegen Köln brauchen wir eine ganz andere Körpersprache. Es ist gut, das wir direkt wieder spielen. Köln hat eine enorme Qualität, es ist wieder eine U-Mannschaft. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir ein anderes Gesicht zeigen werden.“

Am Samstag (16. April) trifft der WSV um 15:30 Uhr im Zoo-Stadion auf die U21 des 1. FC Köln, am kommenden Mittwoch (20. April) ab 19 Uhr dann auf den KFC Uerdingen.

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