Fußball-RL: 4:1 (2:0) in Aachen WSV beeindruckt auch auf dem Tivoli

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat das Traditionsduell bei Alemannia Aachen klar gewonnen. Das Team von Trainer Hüzeyfe Dogan setzte sich am Samstagnachmittag (11. Februar 2023) vor 9.600 Fans auf dem Tivoli mit 4:1 (2:0) durch.

Kopfballduell mit Lukas Demming (re.).

Kopfballduell mit Lukas Demming (re.).

Foto: Dirk Freund

Der Cheftrainer bot dieselbe Formation auf, die am vergangenen Wochenende Bocholt mit 5:1 bezwang. Aachen, bei dem der Ex-WSVer Marcel Damaschek auf der Bank saß, musste auf Torjäger Jannik Mause (Gelbsperre und Corona) verzichten..

Beide Mannschaften begannen offensiv. Der WSV wurde schnell spielbestimmend. Die erste Chance bot sich Tobias Peitz, dessen Kopfball das Ziel aber knapp verfehlte (10.). Auch Lukas Demming traf noch nicht (12.). Das gelang dann aber Torjäger Serhat-Semih Güler. Er musste einen perfekten Lupfer von Philipp Hanke nur noch per Kopf einnicken – 0:1 (14.). Es war sein zwölftes Saisontor. (Bilder:)

WSV bezwingt auch den Aachener Tivolii
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WSV bezwingt auch den Aachener Tivoli

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Foto: Dirk Freund

Torwart Franz Langhoff sah nach einem Foul an Elsamed Ramaj die gelbe Karte (16.). Weil Noah Salau schnell genug mitgeeilt war, wurde es kein Platzverweis. Den folgenden Freistoß von Franko Uzelac parierte Langhoff (18.). Nach einem Konter über Güler und Kevin Hagemann forderte Marco Stiepermann einen Handelfmeter, bekam ihn aber nicht (20.). Aachen erarbeitete sich nur kleinere Chancen: Ein Schuss von Frederic Rolf Baum ging deutlich über den Kasten (27).

Die Alemannia wurde aber fortan offensiver. Ausgerechnet in dieser Phase legte der WSV nach. Wieder ging es über die starke rechte Seite. Demming marschierte locker vorbei an seinem Gegner und passte flach in die Mitte, wo Hagemann keine Probleme hatte, den Ball ins Tor zu befördern – 0:2 (34.). Es war ein Treffer zur rechten Zeit. Die Rot-Blauen brachten die Führung anschließend souverän in die Kabine.

Wechsel gab es nach der Pause zunächst nicht. Und es lief weiter nach Plan: Hagemann war auf der linken Seite frei, drang in den Strafraum und sah Stiepermann in der Mitte, der eiskalt in den rechten Winkel traf – 0:3 (50.). Güler verpasste seinen zweiten Treffer (53.), Aachen wechselte dreifach (54.). Doch der WSV hatte alles im Griff, auch wenn Güler noch einmal an Bangsow scheiterte (58.).

Dogan brachte Moritz Montag und Kevin Rodrigues Pires für Philipp Hanke und Bastian Müller (60.). Montag konnte den Aachener Keeper mit einem Schuss nicht überwinden (65.). Nick Galle ersetzte Stiepermann (72.). In der 73. Minute lief Montag alleine auf Bangsow zu, verpasste jedoch das 0:4. Der Ball wurde noch von der Linie gekratzt. Der WSV konnte Kräfte sparen: Lewin D’Hone wurde für Peitz eingewechselt (80.). Die Defensive stand weiter stark.

Der WSV blieb unterdessen in Torlaune: Aus der Abwehr kam der lange Ball auf Hagemann, der auf und davon war und Güler in der Mitte sah. Und der schob die Kugel zum 13. Saisontreffer in die Maschen – 0:4 (86.). Das 1:4 durch Uzelac war ein Schönheitsfehler, mehr nicht.

Hüzeyfe Dogan (Trainer Wuppertaler SV): „Wir haben es sehr gut gemacht in beiden Halbzeiten. In der ersten haben wir die Tore sehr gut herausgespielt. Auch in der zweiten haben wir es gut gemacht. Die kurze Drangphase von den Aachenern nach unserem 1:0 haben wir gut überstanden. Daher ist der Sieg für uns auch in der Höhe verdient. Ich bin stolz auf die Mannschaft, die sehr viel abgerufen hat. Ich hoffe, dass wir mit dieser Bereitschaft und Spielfreude am Dienstag auch in Ahlen auftreten können. Den Aachenern wünsche ich natürlich weiterhin viel Erfolg in der restlichen Saison.“

Helge Hohl (Trainer Alemannia Aachen): „Glückwunsch nach Wuppertal. Ich bin ehrlich: Mir fehlen ein bisschen die Worte für unsere Auftritte in den letzten zwei Wochen. Viele Dinge, die vor der Pause noch sehr, sehr gut funktioniert haben, haben in den letzten zwei Spiel überhaupt nicht mehr funktioniert. Man darf natürlich nicht vergessen, dass wir jetzt mit Münster und Wuppertal aus meiner Sicht die zwei stärksten Mannschaften aus der Liga bespielt haben und dass unsere Herangehensweise mit dem hohen Pressing an seine Grenzen gestoßen ist. Wenn wir hoch pressen, müssen wir viele Duelle spielen, gerade auch im Mittelfeld viele direkte. Davon haben wir in den letzten zwei Spielen fast alle verloren. Wenn du die verlierst und den Gegner aufdrehen bzw. die Situation ausspielen lässt, wird es für uns schwer in den letzten Reihen mit dem Tempo gegen die schnellen Spieler, dem standzuhalten. Schade, dass wir das 1:0 Wuppertal im Endeffekt schenken. Danach hatten wir eine ordentliche Phase, haben uns etwas freigeschwommen, ohne den letzten Zug zum Tor zu haben. Wir wurden selten gefährlich, das war Wuppertal viel geradliniger. In diese Phase fällt das 2:0, da wird es sehr, sehr schwer. Man merkt, dass die Mannschaft dann schnell ans Nachdenken kommt. Nach so einem Spiel stehen viele Dinge auf dem Prüfstand. Die letzten zwei Spiele waren im Gesamten desolat. Das ist nicht der Anspruch von uns. Die beiden Spiele haben ein bisschen die Wahrheit ans Licht gebracht. Wir haben sehr, sehr gut performt, vielleicht aber auch überperformt. Der Anspruch ist jede Woche höher geworden. Dem sind wir aktuell nicht gewachsen. Wir haben noch einige Schritte zu gehen. Dass die Kurve und auch alle Zuschauer uns so phänomenal unterstützen, ist einzigartig. Wir werden alles versuchen, nächste Woche den Bock umzustoßen.“

Die Partie war der Auftakt einer Englischen Woche. Am Dienstag (14. Februar) reist der WSV zum Nachholspiel bei Rot-Weiß Ahlen (19 Uhr). Es folgt das Heimspiel am Samstag (18. Februar) gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach. Anstoß im Stadion am Zoo ist um 14 Uhr.

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