Fast wie an der Copacabana

Die Fußball-WM in Brasilien liegt bereits einige Monate zurück. Was ist geblieben? Sicher, das 7:1 der deutsche Elf gegen den Gastgeber im Halbfinale bleibt für viele sicherlich unvergessen - und der Titel.

Und unbeschwert Fußball spielende Menschen an den Stränden. Während Beachsoccer in Brasilien bereits eine große Nummer ist, hat es sich auch in Europa zur Trendsportart entwickelt.

Was viele nicht wissen: Beachsoccer gibt es auch hier bei uns im Tal. Tatsächlich hat der Wuppertaler SV bereits seit 2011 eine eigene Abteilung. Die Herrenmannschaft spielt inzwischen sogar in der höchsten deutschen Spielklasse, der "German Beachsoccer League". Es handelt sich dabei aber, wie sich erahnen lässt, nicht um eingefleischte Profis, sondern viel mehr um leistungsorientierte Gelegenheitskicker. "Im Moment trainieren wir einmal die Woche", erzählt Dirk Osenberg.

Der 33-Jährige hat durch Abteilungsleiter und Trainer Leander Breithausen vom Beachsoccer erfahren: "Ich habe mit dem klassischen Fußballspielen wegen meiner Knie aufhören müssen. Beachsoccer kann ich ohne Beschwerden spielen, da der weiche Sand deutlich gelenkschonender ist."

Der Körper werde ganz anders beansprucht, und so sei es in der Regel auch kein Problem, noch mit 40 Jahren aktiv zu sein. Aufgrund des unebenen Untergrunds müssen Spieler vor allem eines sein: technisch versiert. "Ja, das stimmt. Es geht hier weniger darum, läuferisch stark zu sein als vielmehr darum, den Ball gut annehmen und verarbeiten zu können. Im Idealfall ist das Spielgerät permanent in der Luft. Dann gibt es auch keine böse Überraschung durch einen Sandhubbel", so Osenberg.

Außerdem habe Taktik beim Beachsoccer einen ganz anderen Stellenwert: "Du kannst mit vier Mann einfach keinen großen Matchplan haben. Auf der anderen Seite ist es möglich mit einem Spielzug eine komplette Hintermannschaft auszuhebeln. Und trotz der wenigen Spieler hat natürlich jeder so seine Positionen und kleinere taktische Vorgaben. Auf der anderen Seite geht es mit unter aber auch sehr spektakulär zu. Dank des weichen Untergrunds traut man sich viel eher auch mal einen Fallrückzieher oder sonstige Kunststücke zu versuchen."

Wer nun neugierig geworden ist, kann sich per Email an die Abteilung wenden (beachsoccer@mail.de) oder sich telefonisch bei Dirk Osenberg melden (0152/33929387).

Das Training findet im Winter natürlich nicht draußen statt, sondern in der Halle. Allerdings gibt es eine solche nicht in Wuppertal. "Wir treffen uns jeden Sonntag von 19 bis 21 Uhr in Witten", so Osenberg, der die Situation als nicht ideal beschreibt. Doch sobald das Wetter es wieder zulässt, werde entweder in Wülfrath oder auf dem Gelände der Bergischen Universität Wuppertal trainiert. Es kann eben nicht jeder mit dem Strand von Rio im Hintergrund spielen.

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