Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Chef Föste: „Klassenerhalt wird zur Herkulesaufgabe“

Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC wollte und musste die Partie gegen den ThSV Eisenach unbedingt gewinnen. Doch auch das „Endspiel“ ging trotz der immensen Unterstützung von den Rängen verloren. Die Stimmen aus dem Presseraum der Wuppertaler Uni-Halle.

 Enttäuschung in den Gesichtern und der Dank für die Unterstützung.

Enttäuschung in den Gesichtern und der Dank für die Unterstützung.

Foto: Dirk Freund

Misha Kaufmann (Trainer des ThSV Eisenach): „Für unsere Seite ist der Sieg heute hier extrem schön, für die andere Seite ist es natürlich sehr bitter. Einen Riesenrespekt an den BHC für die Leistung heute in dieser schwierigen Situation. Das Spiel war auf Messers Schneide. Es hätte auf beide Seiten kippen können und am Ende sind wir der glückliche Sieger.

Ich denke, wir waren in den entscheidenden Momenten den Ticken ruhiger. Wir waren vielleicht etwas frischer und hatten nicht die Negativerfahrungen aus den letzten Wochen. Wir nehmen jetzt zwei Punkte mit nach Eisenach, die für uns natürlich extrem wichtig waren.“ (Bilder)

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BHC verliert auch gegen Eisenach

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Jamal Naji (Trainer des Bergischen HC): „Es war ein unfassbar wichtiges Spiel für beide Seiten. Wir haben es 60 Minuten geschafft, auf dem gleichen Energie-Level zu funktionieren, wie Eisenach es bemerkenswerterweise schon über die ganze Saison schafft. Ich glaube, wir haben all das, was möglich war, hier investiert.

Während des Spiels ist es dann so, dass wir zwei, drei falsche Entscheidungen treffen – vielleicht auch nicht das Spielglück in den Momenten haben. Eisenach bleibt ruhig und clever. Sie spielen das, was sie können und machen das gut. Wir müssen dann am Ende aufmachen und so kommt das Ergebnis zustande. Vielmehr möchte ich jetzt gerade nicht sagen.“

Jörg Föste (Geschäftsführer des Bergischen HC): „Der Klassenerhalt wird jetzt zur Herkulesaufgabe bei fünf und sechs Punkten Rückstand gegenüber Eisenach und Erlangen. Die Flinte ins Korn zu werfen, ist sicher keine Option, aber die Aufgabe ist so viel schwerer geworden, dass man von einer Herkulesaufgabe sprechen muss. Heute stand in der ersten Halbzeit die Abwehr gar nicht so schlecht. Wir haben es versäumt, nach dem ersten Eingreifen vom Tor wegzuhalten. Sie sind noch gelaufen, so war auch die Siebenmeter-Flut zu erklären. Vorne haben wir wieder zu viele freie Chancen liegengelassen. Dadurch erklärt sich der Halbzeitstand von minus zwei.

Kämpferisch ist der Mannschaft in der zweiten Halbzeit weiterhin kein Vorwurf zu machen. Sie hat alles hineingeworfen. Aber es ist im Prinzip ein Abziehbild vergangener Spiele. Wir haben wenig Paraden in der zweiten Halbzeit, und in der Schlussphase spielen wir nicht abgeklärt genug. Das ist zu viel Harakiri, und diese Abgeklärtheit auch bei einer Führung, die wir kurz vor Schluss noch innehatten, einen Angriff ruhig herunterzuspielen, ist uns einfach abhandenkommen heute.

Unter dem Strich kann man sich damit trösten, dass es Sport ist. Man kann sich auch damit trösten, dass es heute ein Hexenkessel war – es war eine riesige Atmosphäre. Und vielen Dank an unsere Fans, die seit Monaten Woche für Woche auf ein Erfolgserlebnis warten und immer wieder enttäuscht werden. Dass sie heute die Kraft mobilisiert haben, uns heute vorbehaltlos zu unterstützen, war fantastisch zu sehen und zu hören.“

(red/jak)
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