Verkehr auf der B7 Talachse: Grüne für Bussonderspur, CDU nicht

Wuppertal · Die Wuppertaler Grünen plädieren für eine Busspur auf der Talachse. Der Kernbündnis-Partner CDU lehnt das ebenso wie eine Umweltspur ab.

 Der Ersatzverkehr unterwegs in Vohwinkel.

Der Ersatzverkehr unterwegs in Vohwinkel.

Foto: WSW/Stefan Tesche-Hasenbach

„Die bisherige Debatte rund um die Umweltspur läuft in Wuppertal bislang leider wenig ergebnisorientiert. Die Haltung der SPD, die ja jede Form der Förderung des ÖPNV entlang der Talachse radikal ablehnt und vor einem Verkehrskollaps warnt, scheint kein Problem damit zu haben, die bisherigen Nutzerinnen und Nutzer der Schwebebahn zukünftig im Schwebebahn-Ersatzverkehr (SEV) im Stau stehen zu lassen. Die Verkehrspolitik der SPD, die ja seit zwölf Jahren den Verkehrsdezernenten stellt und somit für die aktuelle Situation verantwortlich ist, ist leider noch immer stark rückwärtsgewandt. Und von Oberbürgermeister Mucke hört man in dieser wichtigen Frage gar nichts“, so Bürgermeister Marc Schulz. „Umso erfreulicher ist die Positionierung der Jusos, die zwar auch eine Umweltspur ablehnen, dafür eine reine Busspur favorisieren. Dieser Forderung können wir uns anschließen, da akut für uns die Situation des ÖPNV im Vordergrund steht. Wir hoffen, dass die SPD-Jugendorganisation, die ja mit vielen Vertreterinnen und Vertretern auf der SPD-Ratsliste vertreten ist, zeitnah eine Verkehrswende ihrer Partei im Wahlkampf durchsetzen können.“

Frank ter Veld, grünes Mitglied des Verkehrsausschusses: „Wir wollen natürlich auch weiterhin, dass der Radverkehr auch auf der B7 Berücksichtigung findet und Fahrradfahrende die Wahl haben, ob sie dort oder auf einer Nebenstrecke fahren wollen. Allerdings sehen wir in der Einführung einer Busspur einen ersten Schritt, um zu einer fairen Verteilung des Straßenraums für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu kommen. Im weiteren Verlauf kann man dann sicherlich ausführlich miteinander über die verschiedenen Wege diskutieren, wie der Radverkehr auf der Bundesallee stärker gefördert werden kann. Jetzt ist es aus unserer Sicht wichtig, dass die Jusos ihren Einfluss geltend machen, und die Wahlkampf-Linie der SPD in ihrem Sinne korrigieren, denn so würde letztlich erst eine vernünftige Gesprächsgrundlage entstehen über die Zukunft der Mobilität in unserer Stadt. Mit ihrer Basta-Haltung hat sich die SPD leider bislang vollkommen aus dem Spiel genommen.“

Die CDU-Fraktion spricht sich unterdessen für einen effektiven Schwebebahn-Ersatzverkehr mit verlässlichen kurzen Taktzeiten aus. „Dieser ist auch nach Ansicht der Wuppertaler Stadtwerke mit einer hohen Pünktlichkeit dank überwachter und gesteuerter Taktzeiten gewährleistet“, so der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion und Fraktionsvorsitzende Hans-Jörg Herhausen. Ludger Kineke, ebenfalls Fraktionsvorsitzender: „Natürlich werden wir uns regelmäßig über die Effektivität des Schwebebahn-Ersatzverkehrs berichten lassen. Die Einrichtung einer klassischen Umweltspur mit Bus-, Rad- und Taxiverkehr aber lehnen wir ab!“

Wegen „der hohen Leistungsfähigkeit des bereits eingerichteten Schwebebahn-Ersatzverkehrs“ komme derzeit „auch nicht die temporäre Einrichtung einer Bussonderspur in Betracht“. Man werde keine „ideologisch geprägte Diskussion“ führen, es gehe um die Leistungsfähigkeit des gesamten Verkehrssystems inklusive Ersatzverkehr. „Schon der normale Busverkehr auf der Talachse hat mit noch ganz anderen Problemen zu kämpfen“, meint Herhausen. „Es gibt nicht zuletzt zunehmend Konflikte im so genannten ruhenden Verkehr. Hierzu zählen das rücksichtslose Halten und die Ladegeschäfte in den Busbuchten sowie das Parken ‚in zweiter Reihe‘. Hier muss gerade unter den gegenwärtigen Umständen verschärft kontrolliert werden. Auch ob aktuell das Entleeren der Mülltonnen und das Einsammeln von Sperrmüll durch die AWG auf der B 7 ausgerechnet im Berufsverkehr sinnvoll ist, darf bezweifelt werden. Ideologisch motivierte Schnellschüsse gilt es zu vermeiden.“

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