Leistungen für Geflüchtete Wuppertaler Grüne gegen die Einführung der Bezahlkarte

Wuppertal · Die grüne Ratsfraktion will sich „entschlossen“ gegen die Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete einsetzen. Sie sei „diskriminierend, repressiv“ und bedeute „zusätzlichen Verwaltungsaufwand“.

Denise Frings und Inan Özer (Bild aus dem Jahr 2023).

Foto: Grüne

„Wuppertal sollte, wie andere Kommunen, die Opt-Out-Regelung nutzen, die im Entwurf des Landesgesetzes zur Durchführung des Asylbewerberleistungsgesetzes NRW vorgesehen ist, und die Bezahlkarte nicht einführen. Die Fakten gegen die Bezahlkarte sind eindeutig“, so die Fraktionsvorsitzende Denise Fings. „Bereits in unserer Anfrage an die Verwaltung im April 2024 wurden keine positiven Effekte in Bezug auf eine Entlastung der Verwaltung durch eine Einführung festgestellt. 95 Prozent der Leistungsberechtigten in Wuppertal besitzen ein Girokonto, nur 32 von 993 Personen erhalten Barleistungen.“

Berichte aus anderen Kommunen würden Probleme mit Systemfehlern, langsamen Prozessen und zusätzlichem personellen Aufwand zeigen. „Einige technische Fragen sind bis heute nicht geklärt. Zudem gibt es Schwierigkeiten bei Zahlungen und Überweisungen in diversen Lebensbereichen der Betroffenen, viele Einrichtungen akzeptieren die Bezahlkarte nicht oder verfügen nicht über die notwendigen Lesegeräte“, so die Grünen.

Die Bezahlkarte verhindere „die finanzielle Inklusion und Selbstbestimmung der Betroffenen und schränkt ihre Mobilität ein, was unter anderem auch die Jobsuche erschwert“.

Die integrationspolitische Sprecherin Anne Jebbari: „Die Argumente für die Bezahlkarte sind reine Augenwischerei. Die angebliche Entlastung der Verwaltung existiert nicht, und es gibt keine wissenschaftlich belegten Hinweise darauf, dass die Geldbeträge, die Geflüchtete in Deutschland erhalten, einen Einfluss auf ihre Migrationsentscheidung haben.“

Man bedauere die Entscheidung für eine Bezahlkarte seitens der Mitglieder von SPD, CDU und FDP im vergangenen Integrationsausschuss, die scheinbar vor allem von einer migrations- und integrationsfeindlichen Haltung für Wuppertal geprägt war“.

Erst diese Woche habe sich ein Verbund von 17 zivilgesellschaftlichen Institutionen und Vereinen in Wuppertal gegen die Bezahlkarte positioniert, ebenso die evangelischen und katholischen Kirchen, die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, wie auch die Wuppertaler Jusos: „Städte wie Aachen, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Krefeld und Münster machen es vor und lehnen eine Einführung der Bezahlkarte entschieden ab – eine Haltung, der auch Wuppertal folgen sollte.“