Fünf-Jahres-Programm OB Andreas Mucke: „Ich spreche die Sprache der Menschen“

Wuppertal · Am Sonntag (27. September 2020) findet die Stichwahl um den Posten des Wuppertaler Oberbürgermeisters statt. Amtsinhaber Andreas Mucke (SPD), der im ersten Wahlgang nur Platz 2 gegen Herausforderer Uwe Schneidewind (CDU/Grüne) belegte, hat am Dienstag bei einer Pressekonferenz seine zukünftigen Schwerpunkte formuliert. Und „Augenmaß plus Weitsicht“ gefordert.

 Andreas Mucke über sich selbst: „Mir geht es um das Reden auf Augenhöhe, ob mit Bürgern, Unternehmern oder Ministerien.“

Andreas Mucke über sich selbst: „Mir geht es um das Reden auf Augenhöhe, ob mit Bürgern, Unternehmern oder Ministerien.“

Foto: Max Höllwarth

In den Stadtteilen, in der Kultur, in der Stadtentwicklung sowie bei Bildung, Kitas und sozialen Investitionen sieht Andreas Mucke große Aufbruchstimmung, die in den vergangenen Jahren entstanden sei. Ebenso wie 10.000 neue Arbeitsplätze. Hier gelte es, die positiven Trends weiter auszubauen – und die Stadt „ganzheitlich“ zu denken. Mucke sieht sich dabei persönlich in der Verantwortung: „Ein OB muss auch selbst mit anpacken und die Ärmel hochkrempeln.“

Mit Blick auf die – immer noch andauernde – Corona-Krise sagt der 54-Jährige: „Wuppertal hat die Pandemie bis jetzt sehr gut gemeistert und die Menschen konnten und können sich darauf verlassen, dass sie gut geschützt werden.“

Für die kommenden fünf Jahre hat sich Mucke viel vorgenommen, um das „Dreieck aus Sozialem, Ökonomie und Ökologie mit Leben zu füllen“. Arbeit zu schaffen, Ausbildung zu ermöglichen und für soziale Gerechtigkeit in einer Stadt zu sorgen, in der alle die gleichen Startbedingungen finden: Da sieht der amtierende OB seine Aufgabe. Außerdem müsse sich jeder Mensch die Unterstützung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit leisten können. Passend dazu will Mucke Wuppertal im Jahr 2035 klimaneutral sehen. Um das realisieren, werde es neue Klimaschutz-Manager geben, die per Bürgerbeteiligung im Kontakt mit den Menschen an konkreten Maßnahmen arbeiten.

Was es außerdem geben soll in der nahen Zukunft: 10.000 weitere neue Arbeitsplätze, 2.000 weitere Kita- sowie 1.000 neue Plätze im offenen Ganztag. 300 Millionen Euro sollen in die Schulen fließen, deren Digitalisierung mit zusätzlichen acht Millionen gefördert werde. Neue Gewerbeflächen müssten idealerweise auf reaktivierten Brachen entstehen – und Wuppertal brauche bis 2025 unbedingt 1.000 neue Sozialwohnungen. Dazu passt ein jüngst vom OB zusammen mit großen Wohnungsbaugesellschaften gegründetes „Bündnis Wohnen“, dem es um zusätzliche Bau-Aktivitäten für alle Bereiche der Gesellschaft geht.

Das große Thema der jüngsten Wahlkampfphase, die Verkehrspolitik, nahm Mucke so in den Blick: „Wir haben fast 200.000 Kraftfahrzeuge in Wuppertal, da ist klar, dass es eine Verkehrswende geben muss.“ Keine Frage für den Stadt-Chef ist dabei die Stärkung eines neu und anders als bisher finanzierten ÖPNV. Mucke: „Solche neuen Finanzierungsformen müssen überregional möglich gemacht werden.“ Unstreitig sei allerdings auch, dass Autos weiterhin für sehr viele Menschen wichtig seien und bleiben werden. All diese Interessen müssten miteinander in Einklang gebracht werden – plus einer Steigerung des Radverkehrsanteils auf zehn Prozent in fünf Jahren sowie mehr Augenmerk auf die Interessen von Fußgängern und ihrer Wege.

Andreas Mucke betont angesichts der morgigen Stichwahl seine lokale Verwurzelung: „In unserer tollen Stadt gibt es 363.000 Wuppertal-Botschafter. Ich bin einer von ihnen. Ich kenne diese Stadt und ich spreche die Sprache der Menschen.“

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