Wirtschaftsjunioren Wuppertal Keine „Hinterzimmer-Absprachen und Gegenversprechen“

Wuppertal · Die Wirtschaftsjunioren Wuppertal sprechen sich in einer Stellungnahme für „Fachkompetenz statt Politik-Schauspiel bei der Nachfolgesuche für den künftigen Stadtdirektor“ aus. Der Wortlaut.

 Von li.: Philip Schmersal, Thuvaragan Nesapalan, Dario Vaupel, IHK-Präsident Henner Pasch, Lars Neumann, Nina Postler (WJ Solingen) und die NRW-Landesvorsitzende Anna-Maria Simon (Archivbild).

Von li.: Philip Schmersal, Thuvaragan Nesapalan, Dario Vaupel, IHK-Präsident Henner Pasch, Lars Neumann, Nina Postler (WJ Solingen) und die NRW-Landesvorsitzende Anna-Maria Simon (Archivbild).

Foto: Wirtschaftsjunioren

„Wuppertal befindet sich in einer sehr ernsten Lage. Der Haushaltsplan 2022 ist vom Rat der Stadt noch nicht verabschiedet, man läuft mehr oder minder finanziell im Blindflug und der aktuelle Stadtdirektor Herr Dr. Slawig geht in den Ruhestand. Die Nachfolgesuche wird aus Gründen von Egoismen zu einem Gezerre und Politik-Schauspiel.

Übergangsweise und kommissarisch soll nun Herr Dr. Kühn Stadtdirektor werden, doch eigentlich hat er in seinem aktuellen Ressort genügend eigene Aufgaben zu bewältigen – auszugsweise sind die Themen Zuwanderung und Integration, Kinderbetreuung, Schulproblematiken und das Gesundheitsamt zu nennen. Wir hoffen, diese bleiben nicht auf der Strecke.

Die aktuellen Zinssteigerungen, die steigenden Energiepreise, die digitale und ökologische Transformation innerhalb der Stadtverwaltung sowie eine eventuell bevorstehende Rezession belasten den Haushalt neben weiteren Problemen schwer. Umso dringender benötigt die Stadt eine Person in diesem Ressort mit absoluter Fachkompetenz, politischem Gespür und Hands on Mentalität, um schnellstmöglich Lösungsvorschläge zu entwickeln und Perspektiven aufzuzeigen, damit die aktuellen sowie kommenden Probleme gemeistert werden können.

Es muss endlich jemand in den Verwaltungsvorstand einziehen, der die Fähigkeit mitbringt, Fördermittel aus Bundes- und Landesprogrammen für Wuppertal zu akquirieren, damit hier Investitionen und Zukunftsprogramme angestoßen werden können. Es ist verantwortungslos und unprofessionell, dass zum Beispiel noch keine Fördermittel vom Land NRW für den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe beantragt worden sind. Dies ist doch das Mindeste, was man von einer Stadtverwaltung verlangen kann.

Demgegenüber hat es beispielsweise Herr Dr. Lorberg mit der Unterstützung der Bergischen Universität sowie vielen anderen Wegbegleitern geschafft, mehrere Millionen Euro Fördermittel für den ,Solar Decathlon 21/22‘ sowie des jetzt entstehenden ,living lab.nrw‘ zu genieren und der Stadt damit einen nachhaltigen Mehrwert gegeben. Das Rathaus hingegen bekommt kaum ,PS auf die Straße‘, um uns Bürgerinnen und Bürger Mehrwerte zu schaffen.

Daher der Appell der Wirtschaftsjunioren Wuppertal an die Vorsitzenden der Ratsfraktionen, den Rat der Stadt sowie an den Oberbürgermeister, dieses wichtige Dezernat mit absoluter Fachkompetenz zu besetzen und dabei das eigene Parteibuch beiseitezulegen. Die Meinung und Expertise der externen Personalberatenden sollten dabei mehr Einfluss in die Findung einer geeigneten Kandidatin oder eines geeigneten Kandidaten haben als irgendwelche Hinterzimmer-Absprachen und Gegenversprechen unter den Fraktionen.

Wuppertal steht vor großen Aufgaben und Chancen. Die BUGA 2031 in Wuppertal soll Strahlkraft nach Außen und Aufbruchsstimmung nach Innen bewirken. Dafür benötigen wir Investoren, Fördermittel und begeisterte Bürgerinnen und Bürger in Wuppertal. Die Visionen und Aussagen des Wittener Investors Markus Bürger für das historische Bahnhofsgebäude sind ein Anfang und versprühen zumindest eine kleine Hoffnung der Besserung für unsere großartige Stadt.“

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