Wirtschaftsförderung Wuppertal „Lokale Händler zeigen Mut zur Digitalisierung“

Wuppertal · Viele Wuppertaler Einzelhändler nutzen das Digitalisierungsprogramm des Landes NRW, resümiert die Wirtschaftsförderung Wuppertal. Mit den Fördergeldern investieren sie in die digitale Zukunft ihrer stationären Geschäfte. Die ersten Bewilligungen sind bereits da.

 Paul Morhenn möchte einen eigenen Online-Shop für seine Weinhandlung Oellingrath aufbauen

Paul Morhenn möchte einen eigenen Online-Shop für seine Weinhandlung Oellingrath aufbauen

Foto: Andreas Fischer

Einen eigenen Online-Shop aufbauen, Warenwirtschaftssysteme oder digitale Zahlungsmethoden einführen – das Land NRW stellt unter dem Titel „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken“ Fördermittel bereit, mit denen Einzelhändler ihre Geschäfte fit in Sachen Digitalisierung machen können. Das Programm war ursprünglich bis Ende August geplant. Wegen der hohen Nachfrage wurde es aber bis zum 15. September 2020 verlängert und das Fördervolumen auf acht Millionen Euro aufgestockt.

Auch das Interesse der Wuppertaler Händler ist groß, wie die Wirtschaftsförderung Wuppertal und das Projektteam der Online City Wuppertal beobachten konnten. „Durch Mails und Briefe haben wir zum Start des Förderprogramms sämtliche Einzelhändler in der Stadt darauf aufmerksam gemacht. Viele haben sofort Interesse gezeigt“, berichtet Dominik Becker, Projektkoordinator der Online City Wuppertal. „In den vergangenen Wochen haben wir viele Händler bei der Antragsstellung unterstützt. Jetzt zeigen sich die ersten Erfolge“.

So wie bei Paul Mohrhenn von der Weinhandlung Oellingrath. Sein Ladengeschäft in Ronsdorf läuft gut. Aber der Hersteller des Schwebebahn-Gins möchte seine Absatzkanäle noch erweitern. Mit Hilfe der Förderung plant er den Aufbau eines eigenen Online-Shops. „Viele Kunden erwarten in der heutigen Zeit einen umfangreichen Onlineauftritt, in dem Sie nach Belieben stöbern und nachschauen können, ob ein Artikel auf Lager ist. Wo sie online bestellen können, Newsletter und Blogbeiträge erhalten und vieles mehr“, so Morhenn. Vor wenigen Tagen erhielt er als einer der Ersten einen positiven Förderbescheid. Nun kann er mit der Umsetzung seiner Idee starten. „Davon erhoffe ich mir, meinen Kunden ein größeres Serviceangebot bieten zu können, auch in Zeiten von Corona schnell erreichbar zu sein, neue Kundschaft zu gewinnen, deutschlandweit Produkte zu verkaufen und meine internen Abläufe vereinfachen zu können“.

Auch das Traditionsgeschäft Musikhaus Landsiedel-Becker aus Barmen hofft auf einen positiven Förderbescheid. Eine eigene Website, einen Facebook-Auftritt und einen digitalen Vertriebskanal über die Online City gibt es bereits. Trotzdem sieht Inhaberin Henriette Bock noch Bedarf bei der Digitalisierung ihres Geschäfts: „Wir beschäftigen uns seit vielen Jahren mit dem Aufbau eines eigenen Warenwirtschaftssystem. Die Förderung ist für uns eine tolle Gelegenheit, dieses nun endlich umzusetzen“.

Bei einer Fördersumme von bis zu 12.000 Euro und einer Förderquote von 90 Prozent bietet das Programm vielseitige Möglichkeiten zur digitalen Innovation der stationären Geschäfte. Noch rund zwei Wochen lang können Anträge gestellt werden. Rolf Volmerig von der Wirtschaftsförderung Wuppertal empfiehlt den Händlern in der Stadt diese Chance zu nutzen. „Wir haben während des Corona-Shutdowns gesehen, wie wichtig digitale Präsenz und Vertriebskanäle im Einzelhandel sind. Alle Händler sollten diese Chance nutzen Ihre Kunden bestmöglich digital zu betreuen und an den lokalen Handel zu binden.“

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