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Bergische Uni: Wie gerecht ist die Energiewende?

Bergische Uni : Wie gerecht ist die Energiewende?

Sie beratschlagen über Fairness und Sozialverträglichkeit des "Jahrhundertprojekts Energiewende": Eine Forschergruppe vom Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung (IDPF) der Bergischen Universität Wuppertal unter Leitung von Prof. Dr. Hans.

J. Lietzmann führt im Auftrag der Bundesregierung wissenschaftlich konzipierte Bürgerbeteiligungsverfahren durch.

Das Ziel: die Erstellung eines "Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers". Der erste Bürgerdialog findet am Samstag (29. September 2018) im "codeks", dem Coworking-Space am Arrenberg in Wuppertal, statt.

"Die Energiewende ist eine der bedeutendsten Transformationen unserer Gesellschaft, die die Bundesregierung in den letzten Jahren angestoßen hat. Die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien erfasst alle Lebensbereiche und kann deshalb nur dann nachhaltig gestaltet werden, wenn sie auch von den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes getragen wird. Insofern ist die Energiewende nicht allein ein energiepolitisches, sondern auch ein soziales Projekt", erklärt Prof. Dr. Lietzmann die Intention des Projekts.

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Oft liegt der Fokus der neuen Energieplanungen auf ihren ökonomischen, technischen und ökologischen Chancen und Herausforderungen; die Digitalisierung der Energietechnik und die Minderung der Treibhausgasemissionen sind von großer Bedeutung. Zunehmend rückt aber auch die Frage der Fairness für Stadt und Land sowie der sozialen Gerechtigkeit ins Zentrum. Im Auftrag der Bundesregierung und einem großen "Kopernikusprojekt zum Umbau des Energiesystems" widmet sich das Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung (IDPF) der Bergischen Universität Wuppertal zusammen mit dem Potsdamer Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) diesem Thema. In einem gemeinsamen Projekt zur "Sozialen Nachhaltigkeit der Energiewende" sollen die Wissenslücken um die soziale Dimension der Energiewende geschlossen werden.

Auf der Basis einer umfangreichen Datenerhebung von über 7.500 Haushalten in Deutschland wurde gezeigt, dass die Deutschen von dem gesamtgesellschaftlichen Projekt "Energiewende" mehrheitlich überzeugt sind: 88 Prozent der Befragten gaben an, dass die Energiewende ein Gemeinschaftswerk ist, bei der jeder — sie selbst eingeschlossen — seinen Beitrag leisten muss. Flankiert wird dieser Ansatz nun von vier Bürgerdialogen in vier Bundesländern.

Nach dem Start in Wuppertal am kommenden Wochenende folgen Tagungen in Baden-Württemberg, Potsdam und Thüringen. "So wollen wir herausfinden, ob es Unterschiede in den Bundesländern sowie zwischen Stadt- und Landbevölkerung in der Bewertung und Beurteilung einer gerechten und sozialverträglichen Energiewende gibt. Die Einwohnerinnen und Einwohner wurden in einem speziellen Verfahren für diese Bürgerdialoge gewonnen, um eine möglichst repräsentative Zusammensetzung der Teilnehmerschaft zu erreichen", so Prof. Lietzmann weiter.

Als Ergebnis wird ein "Soziales Nachhaltigkeitsbarometer" erstellt. Seine Inhalte sollen in den weiteren politischen Auseinandersetzungen über die Energiewende berücksichtigt werden und den politischen Entscheidungsträgern helfen, die richtigen, auch sozialverträglichen, Entscheidungen zu treffen.