Bergische Uni Forscher erhalten zwei Millionen Euro Förderung

Wuppertal · Es geht um die Zustandsbewertung der Netze im Rahmen der Energiewende: Ein Wuppertaler Forscherteam unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek, Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik an der Bergischen Universität, hat vom Land Nordrhein-Westfalen die Förderzusage für den Aufbau des „NRW Kompetenzzentrums Zustandsbewertung“ bekommen.

 Prof. Dr.-Ing. Zdrallek im Hochspannungslabor der Universität.

Prof. Dr.-Ing. Zdrallek im Hochspannungslabor der Universität.

Foto: Bergische Uni

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten für ihr Vorhaben im Laufe der kommenden drei Jahre eine Förderung in Höhe von rund zwei Millionen Euro.

Mit der Energiewende in Deutschland wurde ein grundlegender Transformationsprozess in der Energielandschaft eingeleitet. „Aufgrund des steigenden Anteils der Einspeisung aus erneuerbaren Energien und der Elektromobilität, aber auch aufgrund der Altersstruktur der Betriebsmittel kommen insbesondere auf die Verteilnetze vielfältige neue Aufgaben und Belastungen zu“, sagt Prof. Zdrallek. Daher steht die Optimierung der Instandhaltung und Erneuerung der Betriebsmittel im Fokus der Branche.

Um den Ausbau und die Erneuerung der Netze zu optimieren und damit die Kosten der Energiewende zu begrenzen, müssen entsprechende Maßnahmen erfolgen. Die Basis dafür stellt zum einen die realitätsgerechte Bestimmung des tatsächlichen technischen Zustandes der Betriebsmittel und zum anderen die Kenntnis von deren Alterungsverhalten dar. Diese Informationen können nur über Messungen vor Ort und intensive Laboruntersuchungen von gealterten Betriebsmitteln erhoben werden, die geeigneter mobiler Messverfahren sowie spezieller Laborprüffelder bedürfen.

Um diese Untersuchungen durchführen zu können, wird an der Bergischen Universität das „NRW Kompetenzzentrum Zustandsbewertung“ elektrischer Betriebsmittel aufgebaut, mit dem die Netzbetreiber in Nordrhein-Westfalen – aber auch in ganz Europa – adressiert werden. Hierfür soll die notwendige Forschungsinfrastruktur im Hochspannungslabor der Universität erheblich ausgebaut und modernisiert werden.

Alle neu gewonnenen Erkenntnisse sollen dann in einer Wissensdatenbank dokumentiert werden, um den Know-how-Transfer aus der Wissenschaft in die Praxis des Netzbetriebs zu gewährleisten. „Wir haben in Deutschland aktuell eine sehr hohe Versorgungszuverlässigkeit und wollen mit der Errichtung des Kompetenzzentrums einen wertvollen Beitrag leisten, dass das so bleibt. Unsere praxisnahe Forschung in Wuppertal gemeinsam mit zahlreichen Netzbetreibern erhält damit ein weiteres Highlight“, ergänzt Prof. Zdrallek.

Der Aufbau des Kompetenzzentrums wird mit rund 2,1 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014-2020 „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ und durch das Land Nordrhein-Westfalen über eine Laufzeit von drei Jahren gefördert.

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