Bergische Uni Ziel: Stromversorgungsnetze besser planen

Wuppertal · Forscherinnen und Forscher der Bergischen Universität Wuppertal wollen deutschen Netzbetreibern bei den Herausforderungen durch die Energiewende helfen. Ziel eines neuen Forschungsprojektes ist die Entwicklung einer Software, mit der zukünftige Stromversorgungsnetze besser geplant werden können.

Symbolbild.

Foto: WSW

Durch die Energiewende kommen auf die über 800 Verteilnetzbetreiber in Deutschland viele neue Herausforderungen zu. Nach den Zielen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Elektromobilität sowie der Umgestaltung des Wärmesektors müssen in den Stromnetzen in den nächsten Jahren unzählige neue Erzeugungsanlagen (zum Beispiel Photovoltaik- und Windenergieanlagen) und Verbraucher (zum Beispiel Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und elektrische Wärmepumpen) angeschlossen werden. Die Netzbetreiber müssen bereits heute darauf reagieren und ihre Planungsprozesse der Stromnetze für die Aufnahme dieser neuen Netzteilnehmer geeignet anpassen.

Bisherige Planung stößt an Grenzen

Aufgrund der sich schnell verändernden politischen Rahmenbedingungen und der hohen Anzahl von Netzen stößt die händische Planung zunehmend an ihre Grenzen. „Ziel des Projekts ist es daher, ein Verfahren und eine darauf aufbauende Software zur automatisierten und spannungsebenenübergreifenden Planung von zukünftigen Verteilnetzen zu entwickeln, die auch den Einsatz von innovativen Planungsmethoden und Netzbetriebsmitteln berücksichtigt“, erklärt Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek.

Zu Beginn des auf drei Jahre angelegten Projekts „Spannungsebenenübergreifende optimierte und automatisierte Zielnetzplanung von Verteilungsnetzen" (SpaZiel) analysieren die Forschenden zunächst die aktuellen und zukünftigen politischen Rahmenbedingungen sowie die Ausbauziele der Erneuerbaren Energien, die Entwicklung der Elektromobilität und auch die Anzahl von elektrischen Wärmepumpen.

Darauf aufbauend entwickeln sie ein Grundkonzept für das Software-Tool. Anschließend wird dieses Konzept programmiertechnisch umgesetzt und umfangreich anhand von realen durch die assoziierten Partner bereitgestellten Stromverteilnetzen getestet. Nach Abschluss des Projekts soll den Projektpartnern der Prototyp einer Software vorliegen, den die Netzbetreiber zukünftig zur automatisierten und spannungsebenenübergreifenden Netzplanung nutzen können.

530.000 Euro Förderung für die Bergische Uni

Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung mit insgesamt circa 850.000 Euro gefördert. Die Bergische Universität Wuppertal erhält dabei eine Förderung von etwa 530.000 Euro. Projektpartner sind der Ingenieurdienstleister IAV GmbH sowie die Netzbetreiber Rheinische NETZGesellschaft mbH, die enercity Netz GmbH, die SachsenNetze GmbH und die Stadtwerke Hilden GmbH.