Bergische Region Auf dem Weg zum Digital Valley

Wuppertal · Wie lässt sich Digitalisierung auch als kleines/mittleres Unternehmen der Bergischen Region umsetzten? Und wie lassen sich die universitäre Forschung und Lehre frühzeitig mit diesen Unternehmen vernetzen? Fragen, denen sich das neue Forschungsprojekt Digital Valley Bergische Region (DIVABRE) des Lehrstuhls für Technologien und Management der Digitalen Transformation (TMDT) an der Bergischen Universität Wuppertal widmet.

 Die Bergische Universität Wuppertal.

Die Bergische Universität Wuppertal.

Foto: arturimages/Tomas Riehle

Das Projekt unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Tobias Meisen ist Anfang 2020 angelaufen und wird in den nächsten drei Jahren mit einer Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von rund 335.000 Euro unterstützt.Im Rahmen der digitalen Transformation gewinnen Daten und entsprechende Verfahren zur Nutzbarmachung zunehmend an Bedeutung und eröffnen neue Wertschöpfungspotenziale. „Daher stehen Unternehmen insbesondere im globalen Wettbewerb unter stetig wachsendem Druck, Prozesse zu digitalisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, sagt Richard Meyes, Forschungsgruppenleiter am Lehrstuhl und Initiator des Projektes. Global aufgestellte große Unternehmen der Digitalisierungsbranche, wie Microsoft, Amazon oder Google, investieren bereits große Summen in Forschung und Entwicklung und investieren darüber hinaus in die frühzeitige Rekrutierung des Nachwuchses und deren Bindung an das Unternehmen, um Know-how aufzubauen und langfristig im Unternehmen zu halten.

„Für kleine und mittlere Unternehmen gilt es, den Anschluss an die Digitalisierung nicht zu verpassen und den Zugriff auf exzellente Nachwuchskräfte zu sichern und diese langfristig an sich zu binden“, so Meyes. Hierbei spielen die hohen finanziellen Aufwände für Werbung und Rekrutierung eine wichtige Rolle, da kleine Unternehmen in der Regel nicht die gleichen Mittel besitzen, wie global agierende Unternehmen. „Das Land NRW und insbesondere die Bergische Region mit der hohen Dichte an sogenannten „Hidden Champions“ (regionale, hochspezialisierte kleine und mittlere Unternehmen) sowie exzellenten Nachwuchskräfte aus den umliegenden Universitäten verfügt über großes Entwicklungspotenzial im Bereich der Digitalisierung. Das frühzeitige Vernetzen dieser regionalen Studierenden und Unternehmen bereits während des Studiums ist für die Ausschöpfung dieser Potenziale unerlässlich“, erklärt Richard Meyes.

Um dies zu ermöglichen, entwickelt der Lehrstuhl für Technologien und Management der Digitalen Transformation die DIVABRE-Plattform. Diese ermöglicht es Unternehmen, mit ein paar einfachen Schritten erste Analysen ihrer Daten zu erzeugen und potenziell interessante datenbasierte Fragestellungen aufzudecken. Diese Fragestellungen bieten die Grundlage für Unternehmen, Data Science-Wettbewerbe für Studierende auszuschreiben, in denen diese datenbasierte Lösungen für ihre Herausforderungen erarbeiten. Dadurch profitieren einerseits die Studierenden, die durch das Bearbeiten dieser Herausforderungen erste praktische Erfahrung bei der Analyse von industrienahen Anwendungsfällen erhalten und mit potenziellen zukünftigen Arbeitgebern in Kontakt kommen. Auf der anderen Seite profitieren die Unternehmen, da sie durch die Bearbeitung ihrer Fragestellungen wertvolle Einblicke in die eigenen Prozesse erhalten und mehr Sichtbarkeit bei Studienabsolvent*innen erzielen.

Die Konzeptionierung und Bearbeitung der Herausforderungen wird durch wissenschaftliches Fachpersonal an Lehrstühlen und Instituten der Universitäten in NRW mit dem Forschungsschwerpunkt in Bereich Data Science begleitet, um aktuelle Forschungsinhalte sowohl in die Ausbildung von Nachwuchskräften als auch in die Anwendung bei Unternehmen zu transferieren.Mehr dazu unter : www.tmdt.uni-wuppertal.de/de/projekte/divabre.html.

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