„Two seniors go north“ Spendenfahrt mit Rad – von Wuppertal ans Nordkap

Wuppertal · Im Ruhestand die Pantoffel-Füße hochlegen und nur noch relaxen? Das kommt für Michael Eckert und Günther Schillbock nicht in Frage. Die beiden Ü60er haben Großes vor: Unter dem Motto „Two seniors go north“ möchten die zwei mit E-Bikes bis ans norwegische Nordkap fahren. Klar, zum Spaß. Aber auch für den gute Zweck. Tritt für Tritt wollen sie Spenden für die Wuppertaler Aids-Hilfe sammeln und suchen dafür noch Sponsoren.

 Michael Eckert (links) und Günther Schilbock fahren mit ihren Fahrrädern zum Nordkap und sammeln Spenden für die AIDS-Hilfe.

Michael Eckert (links) und Günther Schilbock fahren mit ihren Fahrrädern zum Nordkap und sammeln Spenden für die AIDS-Hilfe.

Foto: privat

Ein Wuppertaler, ein Düsseldorfer, zwei Fahrräder, 4.500 Kilometer. Das Ziel: Das Nordkap in Norwegen – der nördlichste vom Festland aus auf dem Straßenweg erreichbare Punkt Europas. Eine weiteres Ziel: viele Spendengelder für die Wuppertaler AIDS-Hilfe sammeln.

Seit vielen Jahren radeln Michael Eckert (61) aus Wuppertal und Günther Schilbock (67) aus Düsseldorf gemeinsam quer durch Europa. Von Kopenhagen nach Berlin, von Bozen über die Alpen nach München, an der Loire entlang durch Frankreich oder von Norditalien in die Toskana. „Es gibt kaum etwas Schöneres, als die Natur auf dem Fahrrad zu erleben. Per Bahn oder dem Auto unterwegs, rauschen die Landschaften kaum wahrgenommen, an uns vorüber. Aber vom Rad aus erlebt man die Umgebung viel intensiver“, sind sich die verschwägerten Freunde einig. Die erste Idee zur Nordkap-Tour hatten die beiden bereits im Herbst 2019. Da sie aber rund drei Monate dauern soll und deswegen auch viele Vorbereitungen getroffen werden mussten, fällt der Startschuss zur großen Fahrt „erst“ zum 24. Mai.

„Sofern das natürlich möglich ist. Die Länder, durch die wir fahren werden, müssen geöffnet sein, Fährverbindungen angeboten werden und Übernachtungsmöglichkeiten sollten auch zur Verfügung stehen. Wir werden natürlich auch ein Zelt für den Notfall mitnehmen, möchten aber schon gerne unter einem richtigen Dach schlafen. Es könnte also sein, dass sich die Abfahrt wegen Corona verzögert“, erklärt Günther Schilbock.

Und so sieht die geplante Route aus: Von Wuppertal aus fährt das Team „Two seniors go north“ bis nach Flensburg. Dann geht es durch Dänemark bis zur Hafenstadt Hirtshals. Dort setzen die Pedalritter mit der Fähre nach Kristiansand in Norwegen über. Die Route führt dann weiter nach Bergen an die Westküste Norwegens und nach Trondheim bis Bodo, von wo die Schwäger auf die Lofoten übersetzen. „Wir radeln nach Tromsø und erreichen voraussichtlich Ende Juli das Nordkap. Anschließend geht es zurück, aber die Strecke für den Rückweg haben wir noch nicht festgelegt. Sicher ist nur, dass uns unsere Ehefrauen im September zurück erwarten“, sagt Michael Eckert.

Apropos Ehefrauen: Zunächst inspiriert durch den Briten „Captain Tom“, der in der ersten Corona-Pandemiewelle mit seinem Rollator Spendenrunden drehte und so rund 38 Millionen Euro für den Nationalen Gesundheitsdienst NHS sammelte, hatten auch Michael Eckert und Günther Schilbock die Idee, mit ihrer Fahrt für ein soziales Projekt oder eine soziale Einrichtung zu sammeln. Und nun kommt Michael Eckerts Ehefrau in Spiel. Als ehrenamtlich Tätige bei der Wuppertaler AIDS-Hilfe brachte sie die beiden auf die Idee, für diese Einrichtung zu sammeln. „Bei der Reise soll es nicht nur darum gehen, dass wir mal raus aus dem Alltag kommen. Wir hatten anspruchsvolle Jobs und möchten uns diese Auszeit natürlich auch gönnen. Aber auch der caritative Ansatz dieser Fahrt steht im Vordergrund“, so Eckert.

38 Millionen Euro wie bei „Captain Tom“ werden es wohl nicht, aber die „Two seniors go north“ sind entschlossen: „Jeder Cent zählt und wird zu 100 Prozent an die AIDS-Hilfe gehen. Wir werden während der Fahrt Jacken mit unserem ‚Two seniors go north’- und dem AIDS-Hilfe-Logo tragen, dort können wir natürlich auch Sponsoren-Logos anbringen. Eine weitere Möglichkeit könnte es auch sein, dass Unternehmen pro gefahrenen Kilometer einen bestimmten Betrag spenden – ob einen Euro oder 50 Cent oder nur eine Einmal-Spende. Auch kleine Spenden von Privatpersonen nehmen wir an, die AIDS-Hilfe freut sich über jede Unterstützung. Aber auch unterwegs werden wir Flyer dabei haben und auf die Spendenfahrt hinweisen, vielleicht können wir während der Tour auch noch Sponsoren gewinnen“, erklärt Schillbock.

Wer spenden möchte, wendet sich direkt an die AIDS-Hilfe Wuppertal. Ansprechpartner Daniel Viebach beantwortet dort alle Fragen rund um die Aktion „Two seniors go north“. Erreichbar ist er per Mail an d.viebach@aidshilfe.wtal.de oder telefonisch unter 0202 / 450-003.

Übrigens – Fortsetzung folgt: Die AIDS-Hilfe und die Rundschau werden weiterhin über die Tour zum Nordkap berichten.

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