Antisemitismus-Prävention Schulbuchteam gewinnt neuen Henny-Brenner-Preis

Wuppertal · Das Religionsbuch „OrtswechselPlus 9“ aus dem Claudius-Verlag hat den erstmals verliehenen Henny-Brenner-Preis für das beste antisemitismuskritische Schulbuch gewonnen – mit Unterstützung aus Wuppertal.

Prof. Dr. Tanja Gojny (li.) und weitere Vertreterinnen und Vertreter des Claudius-Verlags nahmen den Preis von Felix Klein (5.v.li.) und Simone Oldenburg (Präsidentin der Bildungsministerkonferenz) in Berlin entgegen.

Foto: BMI

Prof. Dr. Tanja Gojny, Professorin für Religionspädagogik an der Bergischen Universität, ist Mitautorin und Mitherausgeberin des Buchs und nahm den Preis in Berlin gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Berlin entgegen.

Die Jury lobte das Werk „OrtswechselPlus“ für die neunte Jahrgangsstufe dafür, dass es ein „differenziertes, multiperspektivisches Bild des Judentums“ präsentiert. Nach dem Urteil der Jury gehört das Kapitel zum Judentum „zu den besten, die in Religions- und Ethikschulbüchern bisher gesehen wurden“. Besonders hervorgehoben wurde die Darstellung jüdischer Vielfalt, die sowohl religiöse als auch säkulare Identitäten einschließt und durch persönliche Texte gängigen Klischees entgegenwirkt.

Dr. Tanja Gojny arbeitet seit 2008 im Schulbuchteam für die Reihe „Ortswechsel“ und die Nachfolgereihe „OrtswechselPlus“ mit. Im Rahmen der Lehrkräftebildung an der Bergischen Universität bietet sie regelmäßig Veranstaltungen zu religionsdidaktischen Perspektiven auf das Judentum sowie zu einem kritischen Umgang mit Bildungsmedien an.

Bei dem Festakt sprach Dr. Josef Schuster (Präsident des Zentralrats der Juden) ein Grußwort, in dem er die Bedeutung von Bildung und Bildungsmedien für die Antisemitismusprävention hervorhob.

„Ein zentrales Anliegen der gesamten Buchreihe ist es, jüdisches Leben und Denken in Deutschland in Geschichte und Gegenwart in seiner Vielfalt differenziert und respektvoll darzustellen sowie sich von der Art, wie im Judentum gelernt und gedacht wird, bereichern zu lassen“, so Prof. Tanja Gojny. Weitere Verfasserinnen und Verfasser des ausgezeichneten Bandes sind Sebastian Görnitz-Rückert, Ingrid Grill-Ahollinger, Martin Kugler und Katharina Luchner.

Der Henny-Brenner-Preis wurde durch Dr. Felix Klein, den Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, und Simone Oldenburg (Präsidentin der Bildungsministerkonferenz) verliehen. Er erinnert an Henny Brenner (1924-2020), eine Überlebende der Shoah, die sich zeitlebens für Versöhnung und Erinnerung engagierte.

Der Preis zeichnet Bildungsmedien aus, die jüdisches Leben als selbstverständlichen Teil der deutschen Gesellschaft zeigen, ohne Stereotype zu reproduzieren, und jungen Menschen eine kritische Haltung gegenüber Antisemitismus vermitteln.