Wuppertaler Hauptbahnhof Reisezentrum ist offen und Klavier jetzt leiser

Wuppertal · Seit mehr als acht Monaten ist die neue Mall am Wuppertaler Hauptbahnhof in Betrieb. Jetzt hat es die Bahn auch geschafft, ihr Reisezentrum zu eröffnen. Bei den Öffnungszeiten gibt es allerdings noch Luft nach oben.

Hinten in der Bahnhofshalle gibt’s jetzt das neue Reisezentrum, davor spielt das beliebte Klavier nach Anliegerbeschwerden jetzt mit sehr gedämpfter Lautstärke.

Hinten in der Bahnhofshalle gibt’s jetzt das neue Reisezentrum, davor spielt das beliebte Klavier nach Anliegerbeschwerden jetzt mit sehr gedämpfter Lautstärke.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Seit 2014 mussten sich Bahnkunden und Mitarbeiter mit einem Büro-Container am Ende von Gleis 1 als behelfsmäßiger Anlaufstelle arrangieren. Jetzt gibt’s – wenn auch mit reichlich Verspätung – einen Unterbringungs-Quantensprung: Neben dem Eingang zum Parkhaus hat das neue Reisezentrum eröffnet. Es bietet fünf Schalter und ist komplett barrierefrei – bis hin zu einem höhenverstellbaren Schalter, um mobilitätseingeschränkte Kunden zu bedienen.

Geöffnet ist das Reisezentrum montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr, samstags von 8 bis 17.30 Uhr und sonntags von 10.15 bis 15.45 Uhr. Letzteres lässt aufhorchen, denn die Reisezentren in den Hauptbahnhöfen anderer Städte mit vergleichbarer Einwohnerzahl stehen sonntags deutlich länger zur Verfügung: So sind in Bochum die Türen von 9.30 bis 18.30 Uhr geöffnet, in Bielefeld wird man von 10 bis 18 Uhr bedient.

Erklärung von Bahn-Sprecher Dirk Pohlmann: „Das hängt mit den Erfahrungen bei den Kundenfrequenzen zusammen. Diese Zeiten haben sich in Wuppertal bewährt, man kann das nicht an der Größe der Städte festmachen.“ Außerdem würden immer mehr Tickets online und an Automaten gebucht.

Wenn das Reisezentrum geöffnet hat, stellt sich unterdessen ein anderes Problem nicht mehr: Nach Klagen von Gastronomie-Mitarbeitern im Umfeld des blauen Klaviers über das pausenlose – gelegentlich auch hörbar ungeübte – Musizieren, hat Piano Faust eine zusätzliche Dämmung eingezogen. Der Klang ist dadurch deutlich leiser geworden – vor allem für die „Pianisten“ eine ungewohnte Erfahrung.

Auch Passanten, die durch den Haupteingang zu den Gleisen gehen, hören das Klavierspiel kaum noch, werden dementsprechend auch nicht mehr zu den Stegreif-Konzerten hingelockt. Doch die Alternative, einen anderen Standort zu suchen, scheiterte schon an den erforderlichen planungsrechtlichen Anforderungen, sagt „(M)eine Stunde für Wuppertal“-Initiator Markus Blomberg, dessen Organisation die Klavier-Idee umsetzte. Er freut sich vor allem aber über das ungebrochene Interesse und den hohen Bekanntheitsgrad des Pianos, gerade unter jungen Menschen: „Manche bringen sogar ihre Noten mit, um dort zu üben!“ Und je besser das klappt, umso erfreulicher für die ständigen und gelegentlichen Zuhörer ...

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