Das Unternehmen hatte vor knapp zwei Jahren das Angebot reduziert. „Hintergrund waren ein branchenweiter Fachkräftemangel und die marode Schieneninfrastruktur. Baustellenbedingte längere Fahrzeiten und tägliche Störfälle verschärfen die ohnehin angespannte Personalsituation zusätzlich“, so National Express.
Vor allem wegen des fehlenden Personals war im Jahr 2023 jeder siebte Zug in Nordrhein-Westfalen nicht unterwegs. Ähnlich wie die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) im Busbereich wurde der Fahrplan zusammengestrichen, „um die Zuverlässigkeit des Regionalverkehrs für die Fahrgäste zu verbessern“, insgesamt nach Unternehmensangaben um die vier Prozent (2025). Ausgenommen waren nur die Linien RE 1 (RRX) und RE 5 (RRX).
Inzwischen sei es gelungen, Personal zu akquirieren. „Seit Anfang 2024 haben wir 190 Lokführerinnen und Lokführer ausgebildet oder bei Neueinstellung auf den von National Express betriebenen Strecken sowie Fahrzeugen geschult. Mehr als 120 davon allein in diesem Jahr“, so Dr. Michael Hetzer (CEO der National Express Rail GmbH). „Wir verfügen jetzt wieder über die personellen Kapazitäten, um den Regelfahrplan zuverlässig zu bedienen.“
Bereits ab September sei es möglich gewesen, das Angebot auf den Linien RE 4, RE 6 (RRX), RE 7 (Rheine – Münster – Hamm – Wuppertal – Solingen – Köln und Krefeld), RE 11 (RRX) und RB 48 (Wuppertal-Oberbarmen – Solingen – Köln – Bonn-Mehlem) wieder vermehrt hochzufahren. Ende Oktober waren demnach der RE 6 (RRX) und der RE 11 (RRX) als Erste normal auf der Schiene.
Allerdings rechnet National Express weiter mit Schwierigkeiten. „Angesichts der aktuellen und kommenden Herausforderungen bedeutet Vollbetrieb leider nicht automatisch störungsfreier Regelfahrplan. Zusätzlich zu den aktuellen Baustellen werden die von der DB geplanten Generalsanierungen ab 2026 den Zugbetrieb in ganz NRW erheblich beeinflussen“, so Hetzer. Man arbeite „eng mit den SPNV-Aufgabenträgern zusammen, um auch in dieser schwierigen Infrastrukturphase ein verlässliches Mobilitätsangebot für die Reisenden bereitzustellen“.