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Radfahr-Antipreis geht nach Wuppertal: „Gefriert Blut in den Adern“

Wuppertal bekommt Radfahr-Antipreis : „Da gefriert das Blut in den Adern“

Seit 2006 verleiht die Radfahr-Initiative „Cycleride“ den „Goldenen Pannenflicken“. 2020/21 geht der Negativpreis nach Wuppertal.

„Cycleride“ ist eine bundesweite Initiative für eine praxistaugliche Radverkehrspolitik. Hauptanliegen ist es, mehr Sicherheit, Toleranz und Verständnis im Radfahralltag zu erwirken.

Die Jury erklärt die Verleihung ihres „Goldenen Pannenflickens“ an Wuppertal mit drastischen Worten, die sich ausgerechnet auf die neue Radspur am Wall beziehen. Der mit einer Fotostrecke unterlegte Originaltext: „Beim Anblick eines der Bilder gefriert einem glatt das Blut in den Adern. Wird doch der Radfahrer, der die unglaublich enge Situation am Neumarkt im Stadtbezirk Elberfeld festhält, fast vom Linienbus erdrückt. Dabei steht er auf einem Radstreifen! Vom Piktogramm, das hier aufgemalt wurde, ist fast nichts mehr zu sehen, weil der Bus dieses einfach überfährt.“

Bei der ersten Durchsicht der Nominierungseinsendung aus Wuppertal war damit dem „Cycleride“-Team schnell klar: Das ist ein ganz heißer Kandidat für den Negativpreis „Pannenflicken 2020/2021 in Gold“. Und weil es die wählenden Mitglieder ähnlich sahen, gingen 46,7 Prozent aller Stimmenpunkte nach Wuppertal.

 Ein Bus auf der Fahrradspur am Wall.
Ein Bus auf der Fahrradspur am Wall. Foto: Initiative Cycleride
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Laut „Cycleride“ gibt es aber in der Stadt „noch weitere Chaoszustände“ zu entdecken: „Ein Kreisverkehr mit einem Sammelsurium an Radspuren, Radwege mit schlechten Sichtverhältnissen und ultraschmal, Radfahrstreifen, die großzügig sind, auf denen aber unbehelligt massenhaft Fußgänger flanieren, und Fahrradstraßen, auf denen man nicht fahren kann, weil die entgegenkommenden Autos diese komplett ausfüllen. Und wir haben noch mehr Fotos bekommen, die gegebenenfalls in der nächsten Saison zur Wahl gestellt werden.“