Neue Plätze Stadt Wuppertal will freie Kita-Träger entlasten

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal will die Trägeranteile für neu geschaffene Betreuungsplätze in Tageseinrichtungen für Kinder dauerhaft übernehmen. Das schlägt Oberbürgermeister Uwe Schneidewind dem Rat vor. Die Neuregelung betrifft die freien Träger – also zum Beispiel Kirchen oder Wohlfahrtsverbände, die eigene Kitas betreiben.

 Symbolbild.

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Foto: Alexander Vollmer auf Pixabay

„Jeder einzelne neu geschaffene Kita-Platz ist ein Gewinn für unsere Gesellschaft. Jeder einzelne Platz bereichert die Bildung in unserer Stadt“, betont Schneidewind. „Jede erfolgreiche Quartiersentwicklung muss vom Grundsatz getragen sein, ,Bildung für Alle‘ und ,Bildung von Anfang an'.“ Künftig gelte es daher die Errichtung von Kitas, Grund- und weiterführenden Schulen und Betreuungsangeboten noch stärker als integralen Baustein der Quartiersentwicklung zu verstehen und ihn mit dem bestehenden gesellschaftlichen Engagement und der politischen Arbeit vor Ort zu verknüpfen. „Vor diesem Hintergrund ist jeder Euro, den wir in eine Finanzierungslücke kirchlicher oder privater Träger stecken, ein sehr gut investierter Euro.“

Bislang war diese Kostenübernahme bis Juli 2022 begrenzt. Grund war, dass eine gesetzliche Neuregelung erwartet wurde. Diese wurde im August 2020 mit einer neuen Fassung des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) umgesetzt. Dabei handelt es sich aber nicht um eine grundlegende Neuregelung der Finanzierung der Kindertagesbetreuung. Die Trägeranteile wurden prozentual zu Gunsten der Träger neu festgelegt und auch die so genannten Kindpauschalen wurden zu Lasten des Landes und der Kommunen deutlich angehoben. Geblieben ist jedoch, dass die Träger nach dieser Finanzierungssystematik weiterhin einen Trägeranteil leisten müssen. Gleichzeitig wurde konkretisiert, dass es den Trägern untersagt ist, von den Eltern Zusatzbeiträge zur Deckung einer Finanzierungslücke (Trägeranteil) zu erheben (Ausnahme Elterninitiativen). Hier will die Stadt einspringen und auch künftig die Träger unterstützen, die neue Kita-Plätze schaffen.

Seit der Übernahme der Trägeranteile für zusätzlich geschaffene Betreuungsplätze durch die Stadt 2017 haben neun Träger diese finanzielle Unterstützung beantragt und damit den Betrieb von rund 20 zusätzlichen Gruppen realisiert.

Der von der Stadt übernommene Trägeranteil betrug für das Kita-Jahr 2019/2020 insgesamt 295.000 Euro. Für das Kita-Jahr 2020/2021 werden voraussichtlich 311.000 Euro zu leisten sein. „Diese zusätzlichen Zuwendungen müssen in Relation gesetzt werden zu den Kosten, die die Stadt tragen müsste, wenn sie den Trägeranteil nicht übernimmt und stattdessen die Einrichtungen in eigener Trägerschaft betreibt. Ein Kostenvergleich macht deutlich, dass der Betrieb einer gleichgroßen Anzahl an Betreuungsplätzen durch die Stadt Mehrkosten verursachen würde“, erläutert Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn. „Weiteres Argument: Wir wollen so die wertvolle Arbeit der freien Träger weiter unterstützen.“

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