Bergische Uni Luftverschmutzung in Innenräumen

Wuppertal · "80 bis 90 Prozent unseres Lebens verbringen wir in Innenräumen. Trotzdem haben wir Atmosphärenchemiker den Prozessen in Innenraumluft bislang wenig Beachtung geschenkt." Für Prof. Dr. Peter Wiesen lag deshalb nahe, dass sich das Institut für Atmosphären- und Umweltforschung der Bergischen Universität am "Indoor Air Pollution Network" — kurz: "Indairpollnet" — beteiligt.

 Prof. Dr. Peter Wiesen.

Prof. Dr. Peter Wiesen.

Foto: Bergische Uni

Dahinter verbirgt sich eine neue Aktion der "Cooperation in Science and Technology" (COST), ein von der EU finanziertes Programm, in dem Forscherinnen und Forscher aus Europa und Partnerländern interdisziplinäre Forschungsnetzwerke entwickeln.

Für Prof. Dr. Wiesen, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als Mitglied des COST-Management Komitees berufen wurde, ist die Aktion eine wichtige Möglichkeit, die Forschung von Atmosphärenchemikern in der Außenluft mit denen in der Innenraumluft zu verknüpfen. "Die Konzentrationen vieler Luftschadstoffe können in Gebäuden höher sein als draußen — gerade nach Aktivitäten wie Kochen oder Putzen", erklärt er.

Gleichzeitig würden viele Gebäude durch Energieeffizienzmaßnahmen immer luftdichter gestaltet. Dadurch erhöhe sich die Schadstoffkonzentration natürlich weiter. "Um unsere Belastung durch Luftverschmutzung zu reduzieren, müssen wir daher sowohl die Innen- als auch die Außenumgebung und die Rolle der Lüftung bei Gebäudearbeiten, -nutzung und -gestaltung berücksichtigen."

"Indairpollnet" bringt daher Fachleute aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammen — von Chemie und Biologie über Toxikologie bis zu Bauphysik und Ingenieurwesen. Ihr gemeinsames Ziel: geeignete Strategien zu entwickeln, mit deren Hilfe sich die "Indoor Air Quality" optimieren lässt. Die entsprechenden Ergebnisse sollen anschließend Stakeholdern wie Architektinnen und Architekten, Bauingenieurinnen und -ingenieuren sowie Geräteherstellern zur Verfügung gestellt werden.

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