Bergische Uni 620.000 Euro für Lastenräder-Forschung

Wuppertal · Lastenräder gewinnen zunehmend an Bedeutung im Stadtverkehr. Das steigende Aufkommen macht es notwendig, dass Radverkehrsinfrastrukturen anders geplant werden. Wie Netze, Strecken, Knotenpunkte und Abstellanlagen für Lastenräder funktional, komfortabel und sicher gestaltet werden können, ist Thema des Forschungsprojekts „ENTLASTA - Entwurfselemente und Netze für Lastenräder im Stadtverkehr“.

 Das Lastenfahrrad „Fienchen“.

Das Lastenfahrrad „Fienchen“.

Foto: Christoph Haberer

Daran beteiligt sind Prof. Dr.-Ing. Bert Leerkamp und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gerlach vom Fachzentrum Verkehr. Die Wissenschaftler der Bergischen Universität Wuppertal erhalten für dieses Projekt vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 2020 rund 620.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren.

„Inzwischen sind viele Lastenradmodelle am Markt verfügbar. Neben Kleinlasträdern, beispielsweise Lastenräder zum Kindertransport, werden Schwerlasträder angeboten, die Nutzlasten von über 150 Kilogramm und ein Ladevolumen von über 1 m³ zulassen. Verschiedene Fahrräder haben allerdings unterschiedliche Anforderungen an die Radverkehrsinfrastruktur“ erläutert Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Bert Leerkamp vom Lehr- und Forschungsgebiet Güterverkehrsplanung und Transportlogistik. Kommunen stehen deshalb vor der Herausforderung, ihre Radverkehrsinfrastruktur auf diese Entwicklungen hin zu überprüfen, auszurichten und auszubauen, um für alle Verkehrsteilnehmenden funktionale und verkehrssichere Voraussetzungen zu schaffen.

Im Projekt werden die Planungsverfahren für das gesamte Radverkehrsnetz überprüft und weiterentwickelt, um eine harmonisierte Netzplanung für alle relevanten Fahrtzwecke des Radverkehrs sicherzustellen. Dazu ist die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kommunen geplant. Ziel dieser Einbindung sind praxisbezogene Rückmeldungen zum derzeitigen Planungsprozess sowie die Identifizierung von Erwartungshaltungen an eine mögliche Anpassung der jeweiligen Planungsprozesse. In drei Städten soll das entwickelte Netzplanungsverfahren in enger Abstimmung mit den Stadtverwaltungen durchgeführt werden, um die Anwendbarkeit und Problemorientierung in der Planungspraxis zu garantieren. Außerdem werden die Radinfrastrukturanlagen auf die Anforderungen von Schwerlasträdern und Kleinlasträdern überprüft, bewertet und Gestaltungsempfehlungen abgegeben.

„Ziel ist es, die Nutzung des Lastenrades sowohl im Wirtschaftsverkehr als auch im Alltagsverkehr für alle Verkehrsteilnehmenden verträglich, konfliktfrei und sicher zu gestalten und den Lastenradnutzenden eine funktionale, komfortable und sichere Nutzung zu ermöglichen“ so Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gerlach vom Lehr- und Forschungsgebiet Straßenverkehrsplanung und -technik.

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