Wuppertaler Verkehrsunfall-Opfer Erinnerung an Janine Benecke: „Handeln anstatt Wegschauen“

Wuppertal · Sie liebte das Leben, Flamingos und die Farbe Pink. Janine Benecke wurde nur 22 Jahre alt. Am 5. Januar wurde sie Opfer eines Verkehrsunfalles in Südtirol. Im Skisport-Ort Luttach in der Nähe von Bozen ereignete sich in dieser Nacht ein tragisches Unglück. Ihre Mutter hat nun eine bemerkenswerte Kampagne gestartet.

 Martina Nierhoff (Mitte) mit Bäckermeister Christoph Fries, den „Go Pink“-Botschaftern Jennifer Caro und Maik Stupp sowie Nachbarn aus Beyenburg.

Martina Nierhoff (Mitte) mit Bäckermeister Christoph Fries, den „Go Pink“-Botschaftern Jennifer Caro und Maik Stupp sowie Nachbarn aus Beyenburg.

Foto: Simone Bahrmann

Ein alkoholisierter 27-Jähriger fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit in eine Gruppe Studenten auf Skiurlaub, die nach einem Discobesuch auf dem Heimweg waren. Sieben junge Menschen starben und weitere wurden verletzt. Zwei Todesopfer kamen aus Wuppertal – eines dieser Opfer war Janine Benecke. Noch tragischer macht dieses schlimme Ereignis die Tatsache, dass Janine bereits in jungen Jahren an Krebs erkrankte und in diesem Jahr seit fünf Jahren als krebsfrei und somit geheilt galt. Trotzdem musste sie einen so frühen Tod sterben. Für ihre Mutter Martina Nierhoff ein schwerer Schlag, den die selbst krebskranke Frau nun zu verarbeiten hat.

Am vergangenen Samstag hatte sie vor „Christophs Backstube“ in Beyenburg einen pinkfarbenen Tisch mit Flamingos geschmückt, um an den Tod ihrer Tochter zu erinnern. Es sollte nicht nur ein Trauertag werden: In erster Linie wollte sich Martina Nierhoff bei ihren Mitmenschen aus Beyenburg bedanken – für die großartige Unterstützung und Anteilnahme, die ihr entgegengebracht wurde. Jeder bekam von Martina Nierhoff persönlich eine Rose und ein Dankeschön mit auf den Weg.

Um ihrer verstorbenen Tochter und allen weiteren Opfern eine Stimme zu geben, beschloss Martina Nierhoff am 4. Juli, die Kampange „Don’t Drink and Drive, Go Pink for Life“ ins Leben zu rufen. Sie möchte Botschafter werben, die unter dem Motto „Solidarität statt Ignoranz und Handeln statt Wegschauen“ die Menschen bewusster an das Problemthema Alkohol am Steuer heranführen – und sie offen ansprechen.

30 Botschafter aus der Umgebung sind bereits mit von der Partie. In Fahrschulen, Gastronomie und Vereinen sollen die Menschen gezielt auf die Problematik angesprochen und aktiv hingewiesen werden. Einige Sponsoren aus Wuppertal haben bereits ihre Hilfe angeboten – und auch Oberbürgermeister Andreas Mucke hat seine Unterstützung zugesagt.

 Martina Niehoff mit ihren Botschaftern Maik Stupp (li.) und Jennifer Caro.

Martina Niehoff mit ihren Botschaftern Maik Stupp (li.) und Jennifer Caro.

Foto: Simone Bahrmann

Mit süßer Soforthilfe konnte Bäckermeister Christoph Fries aus Beyenburg vor seiner Backstube aushelfen: Er fertigte 324 Donuts, die schon nach kurzer Zeit komplett ausverkauft waren, so dass der Erlös jetzt der neuen Kampagne zugute kommen kann, um Flyer, Aufkleber und weiteres Werbematerial zu drucken.

Weitere Botschafter und Unterstützer sind herzlich willkommen, um in den sozialen Medien die Kampagne mit Janine Benecke als Schirmherrin weiterzuführen – immer mit dem langfristigen Ziel, weitere sinnlose Opfer bei Verkehrsunfällen durch Alkohol verhindern zu helfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort