„Mobilität ist ein Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe – sie darf nicht vom Geldbeutel, dem Wohnort oder der Länge des Schulwegs abhängig sein“, so Michael Kutz (Landesgeschäftsführer des Kinderschutzbundes NRW).
Ein Schulweg von weniger als 3,5 Kilometern bedeute, so die Begründung, für ein Kind ab zehn Jahren keinen Anspruch auf ein kostenloses Ticket, unabhängig vom Einkommen. Für zwei Kinder könnten für das „DeutschlandTicket Schule“ so monatlich etwa 80 Euro zusammenkommen. Die seo eine erhebliche Belastung, gerade für Familien mit geringem Einkommen. „20 Prozent der Kinder in NRW sind armutsgefährdet. Ihnen wird soziale und kulturelle Teilhabe unnötig erschwert, weil schlicht das Geld fürs Ticket fehlt“, betont Kutz.
Fehlende Mobilität schränke Kinder und Jugendliche massiv ein: „Sie verpassen Freizeitaktivitäten, kulturelle Angebote und Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung. Auch Nebenjobs, Nachhilfe oder der Besuch von Beratungsstellen liegen oft außerhalb ihrer Reichweite.“ Kutz: „So wird soziale Ungleichheit fortgeschrieben und das Risiko von Einsamkeit und Isolation steigt.“
Mobilität sei ein Schutzfaktor und Grundrecht. „Kinder und Jugendliche haben das Recht, ihre Welt zu erkunden – unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Familie. Wir fordern daher ein bundesweit erhältliches, kostenloses Ticket für Kinder und Jugendliche von 6 bis mindestens 18 Jahren“, erklärt Kutz.
Der Kinderschutzbund NRW schließt sich damit ähnlichen Forderungen unter anderem der Landesschülerinnen- und -schülervertretung NRW an.