Aus Solisten einen Chor machen

Utopien in „Utopiastadt“: „Wuppertal 3.0“ hatte zur Diskussion über die Themen Stadtentwicklung, Klimaschutz und Mobilität in den Mirker Bahnhof geladen.

In welcher Stadt möchten wir leben? Diese Frage steht programmatisch über den Veranstaltungen von „Wuppertal 3.0“, der „Plattform für überparteiliche Bürgerideen“ und führte beim vergangenen Treffen in der „Utopiastadt“ in die Themen „Stadtentwicklung, Klimaschutz und Mobilität“.

Als Experten eingeladen waren der Geschäftsführer der Bergischen Gesellschaft für Ressourcenmanagement, Jochen Stiebel, Axel Sindram vom Fahrgastverband Pro Bahn und Architekt Markus Rathke.

Weil sich die Macher von „Wuppertal 3.0“ jedoch vor allem eine neue politische Kultur in der Stadt erhoffen, die den Dialog mit den Bürgern sucht, gab es an diesem Abend neben klugen Experten-Ausführungen vor allem die Möglichkeit, sich in Gruppen mit eigenen Ansätzen und Vorschlägen zu beteiligen – und das immer nach dem Motto: „Was kann ich tun?“ und „Was kann die Stadt tun?“

Besonders engagiert diskutiert wurden dabei die Ideen einer Seilbahn zur Südstadt sowie selbstfahrende Elektro-Autos. Sindram, der für neue Mobilitätskonzepte plädierte: „Nie waren die Chancen für nachhaltige Mobilität größer.“

Architekt Markus Rathke vom Bund Deutscher Architekten sprach sich für eine „Qualitätsoffensive für die Innenstädte“ aus, die vor allem einen Zusammenhang der verschiedenen Projekte der beiden Zentren Barmen und Elberfeld herstellen solle. Rathke: „Projekte müssen zusammen mit den Bürgern geplant werden. Selbstbewusste Kommunen und Investoren können sich an Bürgerbeteiligungsprozesse gewöhnen. Und wir können als Bürger viel mehr von den Investoren fordern. Wir sind bislang viel zu bescheiden.“

Kleinteiliges und Großes, Alltägliches und Visionäres hatte seinen Platz. Die Aufgabe von „Wuppertal 3.0“ wird es nun sein, diese Einzelstimmen in ein Gesamtkonzept zu integrieren. Oder, wie es Carsten Gerhardt, als Vorsitzender der Wuppertalbewegung auch Teil von „Wuppertal 3.0“, eingangs formulierte: „Wir wollen die Ideen der Bürger bündeln, um aus vielen Solisten einen Chor zu machen.“

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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