Wo kommt „Hals- und Beinbruch“ her? Verblüffende Wort-Abstammung

Betr.: „Halten Sie die Ohren steif“ / Rundschau-Wochenendsatire „Nach Toreschluss“

Lieber Herr Trapp,

als bekennender „Korinthenkacker“ in Sachen Rechtschreibung, Interpunktion und Ausdruck (auch wenn ich als „Dat Füchsken“ dem heimatlichen Slang verfallen bin) freu' ich mich immer wieder, wenn ich was von erlerntem oder erlesenem Wissen weitertöttern kann.

Und so ist mir in Ihrer heutigen Kolumne was aufgefallen, was ich sofort ergänzen kann. Sie schreiben was von „Hals- und Beinbruch“ – im Zusammenhang mit „Alles Gute“-Wünschen. Jetzt kommt’s (und hat mich genauso verblüfft): In der Ausgabe Nr. 15 des „Focus“ fand ich in einem Artikel über Sprache den Hinweis auf vielfältige Abstammung überlieferter Begriffe aus dem Hebräischen. So auch der Wunsch nach „Hals- und Beinbruch“. So heißt es im Jiddischen also „Hazloche u Broche“ und bedeutet Erfolg und Segen. Wat sachße nu? Dat is doch woll toff – oder sogar mazeltoff (mazel = Glück).

Schön, wenn man zwar am Ende des Lebens angekommen, aber immer noch neugierig und aufnahmefähig ist. Und dafür bin ich außerordentlich dankbar.Schon Peter Jung sagte seinerzeit zu mir: „Du hörst nie auf, ne Wiesnas' zu sein.“ Recht hatte er. Wird wohl hoffentlich auch über meine 90 noch ein bisschen anhalten.

Im übrigen hat der derzeitige Engpass für mich auch was Tröstliches. Urlaub fällt ins Wasser, und Sie, lieber Herr Trapp, müssen fein weiterschreiben, so dass ich keine literarische Durchstrecke erleiden muss.

Herzliche Grüße (mit Augenzwinkern), Erika C. Osenberg

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