Stolpernde Massen

Betr.: Situation am Hauptbahnhof

Der Fußgängertunnel zum

Bahnhof wurde gesperrt. Vorankündigung, Hinweisschilder am Bahnhof? Nichts. Da ich zur Hauptfahrtzeit pendele, konnte ich der Masse folgen. Wenn der Druck, den Zug zu erreichen, nicht so hoch wäre, wären die skurrilen Situationen filmreif. Massen von Menschen, die suchend durch die Dunkelheit stolpern, Wege suchen, Stau auf den Treppen und Durchgängen, Wartezeiten an den Auf- und Abgängen zu Gleisen, verirrte, fragende Menschen. Geschäfts- und Urlaubsreisende mit Rollkoffern, die nicht rollen können und getragen werden müssen. Menschen mit Gehhilfen, die alle versuchen, die Wege zu bewältigen und Züge zu erreichen. Selbst der Durchgang zum Bahnsteig ist grundlos gesperrt, und das gesamte Bahnhofsgebäude muss umgangen werden. Besuchern, Touristen und Menschen mit Handicaps kann ich die Anreise mit der Bahn- nicht empfehlen. Ich habe auch erfolglos versucht, einen anderen akzeptablen Weg zu finden. Leider ist auch in Richtung Schwebebahn "Kluse" versäumt worden, eine Möglichkeit zu gestalten, die einen zügigen Zugang zur Stadt gewährleistet. Noch gab es die Möglichkeit, über die Zufahrtstrasse für Bahnabholer zu gehen. Leider entdecke ich dort jetzt Verbotsschilder für Fußgänger. Was soll das? Der Umgang dieser "Großstadt" mit ihren Bürgern ist von solch einer Ignoranz geprägt, dass ich fassungslos bin.

Sabine Boldt,

Schwartnerstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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